Jetzt zehn Örtlichkeiten

HOWA expandiert weiter: Drei neue Betriebe, Nachfolger für Ziegelhof gesucht

Von links: Mario-Sebastian Fertig, Julia Hoffart, Stephan Krause
Fotos: Marius Auth

30.06.2018 / GERSFELD - Die Gastro-Unternehmensgruppe HOWA aus Gersfeld expandiert weiter: Die Rimbachfarm in Steinau an der Straße, das Stadtcafé Bad Kissingen sowie die Gastronomie und Hotellerie im Hessenpark in Neu-Anspach erweitern das Portfolio, insgesamt zehn Betriebe werden nun bewirtschaftet. Fürs Wirtshaus Ziegelhof unterhalb der Wasserkuppe sieht die HOWA dagegen keine Zukunft mehr.


Bei der Pressekonferenz im herrschaftlichen Barockschloss von Gersfeld, in dem die HOWA nun residiert, fällt die neueste Personalie gleich ins Auge: Julia Hoffart soll ab 2019 die Hessenpark-Gastronomie in Neu-Anspach im Hochtaunus-Kreis dirigieren. Da dort neben einem Landhotel ein Gasthaus, eine Klause und Eventlocations betreut werden müssen, rechnet Geschäftsführer Stephan Krause damit, dass von jetzt 77 Mitarbeitern auf insgesamt 150 aufgestockt werden muss. "An der Neuausschreibung haben sich zahlreiche Kandidaten beteiligt, wir haben sechs Monate Verhandlungszeit hinter uns. Wir werden dort die Gastronomie und Hotellerie für zehn Jahre betreiben", so Krause.

 "Wir sind froh, uns für den Standort Gersfeld entschieden zu haben, gerade angesichts der Expansion nach Unterfranken und ins Rhein-Main-Gebiet. Von hier sind es maximal 30 Minuten in alle unsere Betriebe. Im Schloss ist kein Personalwachstum mehr möglich, deswegen werden wir in Gersfeld eine weitere Niederlassung einrichten", so Krause. In Steinau an der Straße soll das Portfolio im Bereich Erlebnis-Gastronomie ausgebaut werden: Ab dem 4. Juli wird die Rimbachfarm mit regionaler Küche von fangfrischen Forellen bis zur grünen Soße bewirtet, 150 Personen finden im Wirtshaus Platz, 200 weitere auf den Außenterrassen. "Die Lage zwischen Frankfurt und Fulda in der Nähe zur A66 schafft Synergien mit unserer Zentrale in der Rhön. Auf dem weitläufigen Gelände der Rimbachfarm bieten sich außerdem Möglichkeiten für Outdoor-Events, private Feiern oder Vereinsevents. Nach 22 Jahren war die Rimbachfarm im April zum ersten Mal geschlossen, wir wurden von der Inhaberin kontaktiert. Dabei hat auch der hessische Gründerpreis geholfen, der uns etliche Türen geöffnet hat.

Zum 6. Juli wird auch das ehemalige Fischrestaurant in Bad Kissingen als Stadtcafé von der HOWA geführt. "Wir erweitern damit die in Bad Kissingen seit 2017 bestehenden Betriebe, Café & Bar Rossini und das Casino-Restaurant Luitpolds, um eine Örtlichkeit, wo neben Kaffeespezialitäten Kuchen- und Tortenspezialitäten als auch Waffeln geboten werden. Das Gebäude wurde kernsaniert und bietet 30 Innen- und 60 Außenplätze. Zum Angebot des neuen Cafés wird ebenfalls Eiscreme der Rhöner Eismanufaktur 'Die Eisheiligen' gehören", so Krause.

Nach dem Erfolgsrezept gefragt, verweist Geschäftsführer Mario-Sebastian Fertig auf die konservative Unternehmensstrategie: "Wir investieren nur aus Umsatz und Ertrag der Örtlichkeiten. Am Schnitzel Geld zu verdienen verlangt heute einiges an Planung. In der Rhön haben wir noch eine dicht besiedelte Gastro-Landschaft, in Unterfranken und im Main-Kinzig-Kreis sieht das schon anders aus."

Schlechte Nachrichten dagegen für den "Ziegelhof" unterhalb der Wasserkuppe: Das Wirtshaus ist seit mehreren Wochen geschlossen, der Betrieb hat sich für die HOWA nach 14 Monaten nicht rentiert. "Wir sind momentan in Gesprächen, um das Objekt abzustoßen. Es gibt in der Nähe keine Wanderwege, eine Beschilderung von der Wasserkuppe aus war nicht in unserem Sinn möglich. Zuletzt hatten wir teilweise nur 5-10 Essen am Tag serviert. Da muss man irgendwann betriebswirtschaftlich den Stecker ziehen", so Fertig. (Marius Auth) +++

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