Gewaltsituationen früh erkennen

Präventionsprogramm PIT: Fünfjährige Kooperation mit Friedrich-Fröbel-Schule

Tanja Zehb und Fachbereichsleiterin Jutta Hendler (Stadtjugendpflege), Astrid Rumpf-Arab (PIT-Programmleiterin Hess. Innenministerium), Schuleiterin Erika Barten, Oliver Holzhauer und Daniela Heinz (Förderschullehrer Friedrich-Fröbel-Schule), Leiter EPHK Peter Heil und Trainer POK Oliver Vogt (Polizeistation Bad Hersfeld) und Antje Hoffmann (Förderschullehrerin Friedrich-Fröbel-Schule).
Foto: Stadt Bad Hersfeld

20.06.2018 / BAD HERSFELD - Der Fachbereich Generationen der Kreisstadt Bad Hersfeld steigt in eine fünfjährige Kooperation mit der Friedrich-Fröbel-Schule ein. Hintergrund ist das Gewaltpräventionsprogramm PIT = Prävention im Team. Das Programm wurde vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, dem Hessischen Kultusministerium und dem Ministerium für Soziales und Integration initiiert und ist ein Netzwerk bestehend aus Schule, Polizei und Jugendhilfe.



Für das Programm bewarb sich die Schulleiterin der Friedrich-Fröbel-Schule, Erika Barten, und suchte nach Kooperationspartnern, wobei Anette Kranz und Dirk Langheld vom Fachdienst Jugendhilfe des Landkreises Hersfeld-Rotenburg Brückenbauer für den Projektstart waren. Die Hersfelder Polizei sowie die Jugendhilfe - Stadtjugendpflege des Fachbereichs Generationen - wurden zeitnah als Partner gefunden.

Grundlage des Handelns ist ein opferzentriertes Programm. Es geht vor allen Dingen darum, eine Gewaltsituation möglichst rechtzeitig zu erkennen und sich erst gar nicht hineinziehen zu lassen. Ist das nicht vermeidbar, werden gewaltfreie Ausstiegsmöglichkeiten geübt. Das Training verbindet theoretisches Wissen und praktische Übungen. Das Team besteht aus zwei Lehrkräften, einem Polizisten und einer Erzieherin der Stadtjugendpflege. Das Team nimmt zunächst an einer mehrtägigen Schulung teil.

Anschließend ist vorgesehen, dass das Team mit den Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen an insgesamt zehn Tagen im Zeitrahmen von 8 bis 11 Uhr im Jugendhaus mögliche gewaltfreie Handlungsoptionen erarbeitet. Die Jugendlichen können ihre persönlichen Erfahrungen aus dem Alltag einbringen. PIT Hessen wurde bereits im Jahr 2007 in den Städten Frankfurt und Offenbach erfolgreich erprobt. Eine Programmleitung des Landes Hessen unterstützt das Team intensiv. Von der Philipps-Universität Marburg wird das Programm außerdem wissenschaftlich begleitet.

Jutta Hendler, in der Stadtverwaltung Leiterin des Fachbereiches Generationen, sieht hier mehrere gewinnbringende Aspekte des Projektes: „An vorderster Stelle steht, junge Menschen zu stärken und ihnen Gewaltfreiheit zu vermitteln.“ Die Zielgruppe sind in der Regel Jugendliche, welche die städtischen Kinder- und Jugendeinrichtungen (Jugendhaus und die Begegnungsstätte) besuchen. So könne zum zweiten das Vertrauen und die weitere Zusammenarbeit gefördert und gestärkt werden. „Ein weiterer positiver Aspekt ist,“ betont Hendler, „mit der neuen Kooperation im Rahmen der seit diesem Jahr durch Landesmittel geförderten Familienzentren in Bad Hersfeld das bereits vorhandene Netzwerk weiter auszubauen.“ (pm) +++

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