Mehrheit gegen Veräußerung
Hammer im Kreistag: Feriendorf Meeschendorf wird nicht verkauft
Foto: Landkreis HEF-ROF
18.06.2018 / BAD HERSFELD -
Die kreiseigene Ferienstätte in Meeschendorf auf Fehmarn wird nicht verkauft. So will es die Mehrheit des Kreistags des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. SPD, AfD, FWG, FDP und Die Linke möchten, dass die Ferienanlage (zunächst) in kommunaler Hand bleibt. CDU und Grüne hätten es lieber gesehen, wenn die sanierungsbedürftige und defizitäre Kreiserholungsstätte veräußert wird. Am Ende hieß es: 37:21 Stimmen.
Das Gros der Parlamentarier wollte sich nicht mit dem im Bietverfahren abgegebenen Höchstangebot in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro abfinden. „Wir halten den Preis für unangemessen. Das ist uns zu wenig“, sagte Manfred Fehr (SPD), um anzumerken, dass die Vermarktung der Einrichtung und die Angebote vor Ort verbessert werden müssten. Zudem müsse die im Raum stehende Investitionssumme von drei Millionen Euro nicht auf einen Schlag verbaut werden. Auch die in der Liegenschaft verbauten Eternitschindeln seien „keine Überraschung“.
Hartmut Thuleweit (Die Linke) mahnte, dass die kommunale Selbstverwaltung sich nicht ihrer sozialen Verantwortung entziehen dürfe. Meeschendorf sei „ein Glücksfall“ für den Landkreis: „Der Schatz muss nur gehoben werden.“
Ganz andere Töne schlugen CDU und Grüne an: „Wir sind dafür, dass sich der Landkreis von seinen auswärtigen Ferieneinrichtungen trennt“, betonte Timo Lübeck (CDU). Schulen, Kreisstraßen und Kliniken vor Ort seien den Christdemokraten „wichtiger als Meeschendorf“. „Wir müssen Prioritäten setzen – und zwar innerhalb unseres Landkreises.“ Der gebotene Kaufpreis sei durchaus angemessen.
Grünes Licht für Anbau ans Landratsamt
Die Mehrheit des Kreistags beauftragte den Kreisausschuss, eine europaweite Ausschreibung für einen Gesamtplaner auf den Weg zu bringen. Indes ist – bedingt durch die europaweiten Vergabeverfahren – mit einer deutlich längeren Bauzeit zu rechnen. Für die Fertigstellung wird das Jahr 2021 angepeilt. Die notwendigen Haushaltsmittel werden im Doppeletat 2019/20 veranschlagt – mit dem Ziel, den Kostenrahmen des OFB-Modells einzuhalten. (Stefanie Harth) +++