Jahreshauptversammlung und Stadtfeuerwehrtag

95 Jahre Feuerwehr Rautenhausen - 128 Einsätze und stabile Mitgliederzahlen

Alt und Jung hatten Spaß beim Stadtfeuerwertag und den alternativen Wettkämpfen.
Fotos: Gerhard Manns

11.06.2018 / BEBRA - Zu insgesamt 128 Einsätzen wurden die Brandschützer der Eisenbahnerstadt Bebra, Kreis Hersfeld-Rotenburg und ihre zwölf Stadtteilfeuerwehren im Jahr 2017 alarmiert, das ist eine Steigerung von 43 Alarmierungen gegenüber dem Vorjahr. Diese gliedern sich in 51 Brandeinsätze und 75 Hilfeleistungen der verschiedensten Art auf. Mit dabei waren Verkehrsunfälle, Unterstützung des DRK-Rettungsdienstes, Unwettereinsätze, Fehlalarme von Brandmeldeanlagen und Brandsicherheitsdienste.

Diese beeindruckende Einsatzbilanz zog Stadtbrandinspektor Manuel Koch im Festzelt der Feuerwehr Rautenhausen zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung aller Bebraer Feuerwehren. Außerdem feiert die Feuerwehr des Bebraer Stadtteils an diesem Wochenende ihr 95-jähriges Bestehen in Verbindung mit dem Stadtfeuerwehrtag Bebra. Manuel Koch konnte vorher noch den Bebraer Bürgermeister Uwe Hassl, den Kreisbeigeordneten Heinz Schlegel, Kreisbrandmeister Stefan Hertrampf, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Specht und den stellvertretenden Bereitschaftsführer des DRK Rotenburg/F Justin Hübschmann als Gäste begrüßen.



Langer und aufwendiger Öleinsatz


Manuel Koch berichtete von einem der längsten und aufwendigsten Einsätze des Jahres am 22.07 im vergangenen Jahr an der Kläranlage in Bebra. Dort war auf einem Vorklärbecken Öl auf dem Abwasser festgestellt worden. Neben der Bebraer Wehr mussten noch die Wehren Rotenburg/F, Wildeck, Schenklengsfeld, das THW und der GABC-Zug der Wehr Bad Hersfeld zu diesem ungewöhnlichen Einsatz mit hinzugezogen werden. Wie Bürgermeister Hassl dazu berichtete, ist dieser Einsatz noch immer nicht vollständig abgeschlossen, was den Verursacher und die Kosten betrifft. Insgesamt besuchten die Aktiven 89 Lehrgänge, Seminare und Sonderlehrgänge auf Kreis-und Landesebene.



Gaffer beim Einsatz

Über eine Begebenheit während des Einsatzes der Feuerwehr Bebra beim Kellerbrand am 09. Juni 2018 in der Bahnhofsstraße in Bebra, als dicker schwarzer Qualm aus dem Kellerbereich eines Wohnhauses quoll, musste sich Manuel Koch sehr aufregen. Die Einsatzkräfte gingen unter Atemschutz bei diesen schwülen Temperaturen und mit dem schweren Nomex Schutzanzug in das Gebäude vor, retteten eine Person mit Hund und kamen total verschwitzt wieder zurück. Da stand ein sogenannter „Bordsteinkommandant“, besser bekannt unter dem aktuellen Begriff „Gaffer“ und schleckte vor den Augen der abgeschafften Kameraden doch tatsächlich genüsslich ein Eis. „Das muss doch nicht sein, darüber kann man nur den Kopf schütteln“, regte sich Manuel Koch auf.



Digitale Pager, neue Löschfahrzeuge

Als erste Kommune im Landkreis konnte man an die Aktiven die neuen digitalen Meldeempfänger ausgeben, wo man aber noch mit einigen „Kinderkrankheiten“ bei der mitgelieferten Software zu kämpfen hatte. Alles ist aber noch nicht abgestellt, das muss noch nachgebessert werden. Ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug für die Kernstadtwehr wurde beauftragt mit Liefertermin März 2019 und ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser wird für die Wehr Asmushausen beschafft. Über weitere Beschaffungen von Gerätschaften und Brandschutzbekleidung berichtete Stadtbrandinspektor Manuel Koch, die demnächst anstehen. Er bedankte sich bei allen für das gute Miteinander, die geleistete Arbeit und bei den Kommunalpolitikern der Stadt Bebra mit Bürgermeister Uwe Hassl an der Spitze, die für die Belange der Feuerwehr immer ein offenes Ohr haben.

Stadtjugendfeuerwehrwart Sascha Schöße konnte von einer guten Nachwuchsarbeit bei den Kindergruppen und Jugendfeuerwehren berichten. Es wurden wieder viele Veranstaltungen, wie Bastelabende, Schwimmbadbesuche, Filmabende und allgemeine Feuerwehrtechnische Ausbildung durchgeführt.



Grußworte

Bürgermeister Uwe Hassl stellte eine gute Zusammenarbeit in und zwischen den Wehren fest. „Ich bin froh, dass es euch gibt“, rief er den versammelten Brandschützern zu. "Geht in die Kitas und Schulen, sprecht dort die Kinder an und begeistert sie für die Feuerwehr, damit so der Nachwuchs für die Feuerwehr gesichert wird." Uwe Hassl bedankte sich bei allen für die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Kreisbeigeordneter Heinz Schlegel lobte die Bebraer Feuerwehr, "hier finden nicht nur Lippenbekenntnisse statt, hier wird angepackt und man kann sich auf die Feuerwehr voll verlassen".

Verbandsvorsitzender Thomas Specht lobte den Generationswechsel, der bei der Feuerwehr Bebra in vollem Gange ist. Wörtlich sagte er, „wenn die Alten nicht erkennen, dass es junge Leute gibt, die Aufgaben und Führung übernehmen möchten, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt“. Bei den neuen Pagern vermisst er die gewohnte Durchsage bei einem Alarm, aber im Feuerwehrhaus stehen dann die Jungen Brandschützer und empfangen ihn mit den Worten, „Alter Mann, da geht’s lang“. (Gerhard Manns) +++

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