„Mückenfänger“ zurück im Vogelsberg

Drittes „Alt-Künanzler-Treffen" auf dem Hoherodskopf

Die „Alt-Künanzler“ mit Dr. Gerhard Burkhardt (links) und Vulkanführer Klaus Emrich (rechts vor dem Vulkaneum in Schotten.
Fotos: Dieter Graulich

10.06.2018 / SCHOTTEN - Das dritte Treffen der ehemaligen „Künanzler“ im Berghotel/Hoherodskopf war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Am Samstag war Treffpunkt im Vulkaneum in Schotten. Hier begrüßte der Organisator Dr. Gerhard Burghardt die zahlreich angereisten Alt-Künanzler. Vulkanführer Klaus Emrich führte danach fachkundig und sehr lebendig durch das einmalige Museumsgebäude, wie es die Fachwelt noch nicht gesehen hat. Er bezog in wunderbarer Weise die Enkelkinder eines Gastes in die Führung mit ein, sodass es auch für die Kinder nicht langweilig wurde. Der eineinhalb stündige Rundgang verging wie im Fluge und Begleiter Willi Zinnel, Imker aus Breungeshain, der die Führung organisiert hatte, konnte mit Recht „stolz wie Bolle“ sein, wie dieses Wunderwerk aus "Feuer und Basalt" auf die „Mückenfänger“ niederprasselte. „Dieses Museum ist ein Muss für jeden, den sein Weg in den Vogelsberg führt“, so Dr. Burghardt abschließend.



Den Abend gestaltete die Mannschaft des Berghotels unter vorbildlicher Leitung von Thomas Jager kulinarisch wundervoll. Die Gaumen schnalzten, das Gebräu tat sein Übriges. Die versammelten Alt-Künanzler waren sich insgesamt einig, nächstes Jahr die vierte Veranstaltung hier folgen zu lassen.

Zur Geschichte des „Künanzhaus“:

Das „Künanzhaus“ war eine Forschungsstation der Justus von Liebig-Universität Gießen inmitten des ersten deutschen Naturparkes "Hoher Vogelsberg" auf dem Hoherodskopf. Sie wurde 1963 auf einem bestehenden Flakfundament vom damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Dr. August Zinn und dem Direktor des Zoologischen Instituts Prof. Dr. Wulf Emmo Ankel aus der Taufe gehoben. Unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Scherf wurde diese Station zu einer Einrichtung, die Vorbildcharakter für ökologische Feldarbeiten europaweit hatte. Seit der Übernahme des Künanz-Hauses durch Prof. Wolters aus Bremen im Jahre 1995 fristet das Haus ohne Studenten, trotz andersartiger Bekundung, ein trauriges Dasein. Allein 14 Tage im Jahr kommt Leben in den sonst tristen Alltag der Forschungsstation bei Bestimmungsübungen.

Den Ehrennamen „Die Mückenfänger“ erhielten die die damals im Künanzhaus wohnenden ehemaligen Studenten bei ihren Besuchen im Gasthaus "Zur schönen Aussicht" in Schotten-Breungeshain.

Zum Jubilar: Dr. Gerhard Burghardt wurde in der Promotion über Wanzen ausgefragt und ist heute mit Wohnung in Berlin einer der wenigen Wanzologen, die diese äußerst interessante Insektengruppe in Deutschland bearbeiten. Die Wanzen des Vogelsberges haben durch Ihn in der Wissenschaft Platz gefunden. So kehrt ein "Mückefänger" immer wieder auf den Vulkanberg zurück. Mit Stolz betonte er abschießend: „Der Vulkan ist Bestandteil meines ICH`s geworden!“ (gr) +++

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