(Bio)kunststoffe und Klima

Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Ausbildung - Verschiedene Workshops

Biokunststoffe zum Anfassen. Zu sehen sind die Studierenden Antonia Sell, Laura Heuchert und Katja Preißner (v.l.n.r.)
Fotos: Claudia Fink

28.05.2018 / PHILIPPSTHAL (W.) - Zwei verschiedene Workshops zu den Themen „Biokunststoffe“ und „Klima“ wurden kürzlich im Rahmen des Unterrichtes „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) an der Fachschule für Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik, durchgeführt. Kooperationspartner waren dabei der Landesbetrieb Landwirtschaft/Hessen Rohstoffe sowie das Umweltbildungszentrum Licherode.



Dabei konnten sich die Studierenden mit Referentin Isabelle Herzog vom Landesbetrieb Landwirtschaft im Rahmen der „NawaTour“ anhand verschiedener Lernstationen über die Unterschiede von erdöl- und stärkebasierten Kunststoffen informieren und pflanzenbasierte Kunststoffe als mögliche Alternative kennenlernen, da die Ressource Erdöl in absehbarer Zukunft endlich ist und die sogenannten Biokunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Diese werden in unserem Alltag bereits eingesetzt, zum Beispiel in Form von biologisch abbaubaren Plastiktüten aus Maisstärke. Dabei zeigte sich das Problem, dass Biokunststoffe im herkömmlichen Mülltrennungssystem bisher noch keine sinnvolle Entsorgung haben. Verpackungsindustrie und Politik sind hier gefragt, nach Lösungen zu suchen.

Auch der eigene Plastikkonsum im Alltag wurde kritisch hinterfragt. In einem einwöchigen Selbstversuch „Plastikfasten“ - unter der Anleitung ihrer Lehrerin Claudia Fink - machten die Studierenden hierzu bereits Erfahrungen, denn es galt, dort wo möglich, auf Plastik zu verzichten. „Gar nicht so einfach“ stellten sie dabei fest und dass bereits die Entscheidung „Biogurke mit Plastikfolie“ oder „normale Gurke ohne Plastik?“ eine Herausforderung darstellen kann. Der Gebrauch und Konsum von Plastik und Kunststoffen beherrscht unseren Alltag vom „Aufstehen bis zum Zubettgehen“ wurden sich die Teilnehmer bewusst. Die zunehmende Vermüllung unserer Umwelt und insbesondere der Weltmeere ist ein Warnsignal und macht deutlich, dass es so nicht weitergehen kann. Insbesondere der stetig zunehmende Verpackungsmüll und sogenanntes „Einmalplastik“ sind dabei höchst problematisch.

Beim Besuch des Umweltbildungszentrums Licherode erfuhren die angehenden Erzieher und Erzieherinnen mit Referentin Lena Heilmann zunächst etwas über die grundlegende Arbeit eines Umweltbildungszentrums, die nach ökologischen Gesichtspunkten gestalteten Räumlichkeiten sowie das beeindruckende und naturnahe Außengelände „unser Land“. Anschließend wurde im Klimaworkshop der sogenannte Treibhauseffekt anschaulich und erfahrbar gemacht und über Konsequenzen im eigenen Handeln nachgedacht, „denn jeder kann mit seinem eigenen Verhalten und Konsum zum Klimaschutz beitragen“ lautete das Fazit der Studierenden.

Neben der Erweiterung des eigenen Wissens erhielten die angehenden Erzieher/innen in beiden Workshops Ideen für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsthemen in ihren späteren Arbeitsfeldern, denn Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird künftig auch für die pädagogische Praxis immer wichtiger und eine Querschnittsaufgabe. Für das Engagement in der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Erzieherausbildung wurde der Fachbereich Sozialwesen in den vergangenen Jahren bereits mehrfach als Umweltschule und auch als UN-Dekade Projekt ausgezeichnet. Die Schule bietet zudem ein BNE-Zertifikat an. (pm)+++

Stärke sichtbar machen\" zeigt die Studierende Denise Kanngießer

\"Kleber ohne Kunststoff selbst herstellen\". Abgebildet sind Juliane Rübsam und Luis König

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