Gegen Grundsätze verstoßen

Sportkreis Hersfeld-Rotenburg fordert Bernd Holzhauer zum Rücktritt auf

Der neue Vorsitzende im Sportkreis Hersfeld-Rotenburg: Christian Grunwald
Archivfoto: privat

25.05.2018 / ROTENBURG/F. / BEBRA - Der Vorstand des Sportkreises Hersfeld-Rotenburg distanziert sich ausdrücklich von den Beleidigungen seines Vorstandsmitglieds Bernd Holzhauer gegenüber den Fußball-Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan. Der Vorstand habe, so Vorsitzender Christian Grunwald, aufgrund der unentschuldbaren Äußerungen einstimmig beschlossen, Bernd Holzhauer zum Rücktritt aus dem Sportkreisvorstand aufzurufen.



Mit der bundesweit und international wahrgenommenen Verunglimpfung der beiden Fußballer als „Ziegenficker“ verletzte Holzhauer in besonderer Weise die satzungsmäßigen Grundsätze des Sportkreises Hersfeld-Rotenburg. Dieser wende sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie gegen antidemokratische, nationalistische und antisemitische Tendenzen insbesondere im Sport.

Auch Holzhauers Entschuldigung, die erst auf öffentlichen Druck zustande kam, könne den entstandenen Schaden, den er als maßgeblicher Funktionär dem Sport im Landkreis Hersfeld-Rotenburg zugefügt hat, nicht heilen. Der Vorstand habe daher einhellig entschieden, Bernd Holzhauer die Niederlegung des Amts im Sportkreisvorstand nahezulegen. Dies auch aus dem Grund, dass ein Ausschluss eines Vorstandsmitglieds aus dem Gremium satzungsmäßig nicht geregelt sei. Holzhauer war jüngst beim Sportkreistag des Landkreises Hersfeld-Rotenburg erstmals in den Sportkreisvorstand gewählt worden.

Mit der an Holzhauer gerichteten Rücktrittserwartung will der Vorstand des Sportkreises Hersfeld-Rotenburg seine eindeutige Haltung dokumentieren, auch zukünftig allen auftretenden Diskriminierungen und Benachteiligungen von Menschen, insbesondere wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder Behinderung entschieden entgegenzutreten. „In unserem Sportkreis muss jeder, der sich einer solchen Wortwahl bedient sowohl auf den Sportplätzen, wie auch in den Gremienzimmern dafür sofort und ohne vorherige Verwarnung die rote Karte bekommen“, sagt Grunwald. Dies gehöre auch zum klaren Bekenntnis des neuen Sportkreisvorstands, sich auch zukünftig entschieden für eine erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Sportvereinen und der Gesellschaft im Landkreis Hersfeld-Rotenburg einzusetzen. +++

Bernd Holzhauer
Archivfoto

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