Spatenstich für Neubau

Hightech fürs Auto aus Burghaun: KABATEC investiert in Produktionsstandort


Fotos: Marius Auth

24.05.2018 / BURGHAUN - Im kleinen Burghaun residiert der Weltmarktführer für Bandagiertechnik KABATEC. Maschinen für die Verarbeitung von Bändern, die in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen, sind die Spezialität des Mittelständlers mit 80 Mitarbeitern. Um die Kapazitäten zu erweitern und die gestiegenen Anfoderungen der weltweiten Branchenkunden sicherstellen zu können, wurde am Mittwoch im Industriegebiet Burghaun der Spatenstich für einen Neubau gesetzt.


Von 5.500 auf insgesamt 16.000 Quadratmeter wird die Fläche durch den Neubau vergrößert. Im ersten Quartal 2019 soll das Gebäude fertiggestellt sein. "Wir können durch das neue Werk die schlanke Produktion, die Produktionsfaktoren effizienter nutzt, ausbauen. Die Bevorratung von Montagestücken wird direkt am Band erfolgen, damit wir zeitnah auf Variantenaufträge und Absatzschwankungen reagieren können. Wir haben in den letzten Jahren neue Maschinen für die effizientere Verarbeitung von Bändern entwickelt. Dadurch wurde die Komax-Gruppe aus der Schweiz auf uns aufmerksam", erklärte KABATEC-Geschäftsführer Markus Reisinger.

Die Technologiegruppe, die sich auf Automatisierungslösungen für die Kabelverarbeitung konzentriert, übernimmt KABATEC, das im Jahr 2008 mit 15 Mitarbeitern gegründet wurde, in 2016. In 2017 wurde zusätzlich die bis dahin in Hünfeld ansässige Ondal Tape Processing GmbH integriert: "Die technische Entwicklung im Automobilbereich arbeitet für uns: Wer in fünf bis zehn Jahren einen Oberklasse-Wagen fährt, hat neben jeder Menge Luxus bisher ungeahnte Mengen an hochentwickelten Kabelsträngen unter und um sich. Sie sind das eigentliche Nervensystem des Autos. Je mehr Funktionen der Computer übernehmen kann, desto ausfallsicherer müssen die Kabelverbindungen sein, um Gefahren auszuschließen. Eine hohe Prozess-Sicherheit braucht hochwertige Komponenten. Wir haben in Entwicklung und Produktion entsprechender Maschinen investiert und haben nun Kunden von München bis Marokko, von den USA bis nach China", erklärte KABATEC-Geschäftsführer Heinz Billing.

Um das Grundstück für den Neubau entlang der Bahntrasse im Gewerbegebiet Gruben vorzubereiten, waren in den vergangenen Wochen enorme Erdbewegungen erforderlich. Es mussten 25.000 Kubikmeter Erde aufgefüllt und unter Beimischung von 800 Tonnen Bindemittel wie Kalk und Zement verdichtet werden. Zudem mussten vorab circa 3.500 Kubikmeter Oberboden abgetragen und am Rand der Fläche zwischengelagert werden. Beim Neubau sind 120 Mitarbeiterparkplätze geplant, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Als Generalplaner und Generalunternehmer fungiert die "Rebo Consult" Ingenieurgesellschaft. "Mit dem Neubau möchten wir zum einen das Fundament für unsere Wachstumsstrategie legen und zum anderen einen wirtschaftlichen Beitrag für die Region Fulda leisten", erklärte Billing. Dem konnte sich auch der Kreisbeigeordnete Hermann Müller anschließen, der die Glückwünsche des Landkreises überbrachte: "Wir freuen uns über jeden Gewerbesteuerzahler", scherzte Müller. (Marius Auth) +++

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