Kompensationsprojekt unter RP-Regie
Wiederherstellung des Parkwalds im Malchustal
Fotos: Regierungspräsidium Kassel
23.05.2018 / LUDWIGSAU -
„So viel wird über die Genehmigungen des Regierungspräsidiums Kassel für die unterschiedlichsten großen und kleineren Projekte berichtet“, sagt Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke. „Die mindestens ebenso große Zahl von Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft findet kaum Beachtung.“
Deshalb besuchte der Regierungspräsident jetzt das auf 50 Jahre angelegte Projekt „Parkwald im Malchustal“. Dabei soll auf etwa 80 Hektar Waldfläche im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ein Parkwald wiederhergestellt und entwickeln werden. Außerdem sollen rund 20 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen in Richtung Parkwald bzw. Hutung umgewandelt werden. Damit erfolge der naturschutzrechtliche Ausgleich verschiedener Baumaßnahmen der K + S Kali GmbH, wie zum Beispiel die Erweiterung von Abraumhalden oder von Salzwasser-Stapelbecken. Zusammen mit Dr. Lübcke informierte sich auch der K+S-Vorstandsvorsitzende Dr. Burkhard Lohr über das Projekt. Er betonte, wie wichtig dem Unternehmen der Ausgleich von Eingriffen sei: „Als produzierendes Rohstoffunternehmen wollen wir vor allem Eingriffe in die Natur so gering wie möglich halten. Unvermeidbare Beeinträchtigungen gleichen wir selbstverständlich aus und leisten gerne einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Umwelt in einer Region, in der wir seit Generationen heimische Rohstoffe gewinnen.“
Naturschutzrechtliches Maßnahmenkonzept im Malchustal
• Freistellung alter Linden- und Eichenbestände
• Freistellung markanter Einzelbäume – Fichten, Buchen, Eichen, Linden, Hainbuchen.
• Neuanlage von Parkwaldflächen auf Grünland
• Anlage von Sichtachsen, Baumreihen, Alleen
• Erhaltung von Offenlandflächen im Wald und am Waldrand
• Renaturierung von Quellen, Quell- und Sumpfwäldern
• Optimierung des Malchusteiches
Wesentliche Bausteine dieses Konzeptes seien inzwischen umgesetzt. „Was hier unter der fachlichen Aufsicht des Regierungspräsidiums in Kooperation zwischen dem Unternehmen und dem Landeigentümer entsteht, ist beispielhaft. Mit diesem Projekt verbinden sich Land- und Forstwirtschaft und Naturschutz auf besonders eindrucksvolle Weise mit der nordhessischen Landschaftsgeschichte“, so Lübcke als Resümee aus der Exkursion. (pm) +++