Daniel Heil (vorne) brachte den TSV Lehnerz II vom Punkt auf die Siegerstraße
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)
21.05.2018 / FUSSBALL -Der TSV Lehnerz II hat sich den Matchball zum Showdown gesichert. Durch den 4:0 (1:0)-Erfolg über den SV Kaufungen springt die Elf von Sedat Gören ein Spieltag vor Schluss auf den zweiten Tabellenplatz. Nachdem Daniel Heil die Lehnerzer in Halbzeit eins in Führung brachte, erhöhten Paul Hohmann, Leon Wittke und Dennis Nuspahic im zweiten Durchgang.
Bevor das Spielerische am Lehnerzer Sportplatz zu tragen kam, wurde es allerdings erst einmal sentimental, denn mit Kaan Say, Paul Hohmann, Robin Sorg und dem Urgestein Christoph Grösch wurden vier Spieler verabschiedet, die in der nächsten Saison das Konstrukt Barockstadt nicht mittragen werden. Nun aber zum Sportlichen und da geriert die TSV-reserve anfangs doch gehörig unter Druck. Nach gespielten acht Minuten gab es Einwurf für Kaufungen, dieser wurde lang in den Sechzehner geworfen, wo Kaufungens Niklas Schöttner stand. Dieser konnte dem Ball aus gut 5 Metern aber nicht mehr den nötigen Druck mitgeben. Vier Minuten später die nächste Aktion für die Gäste. Nach einer Flanke von Schöttner verpasste in der Mitte Kaufungens Nummer 10 Kevin van der Veen nur haarscharf. Die ambitionierten Lehnerzer enttäuschten bis zu diesem Zeitpunkt in voller Gänze, doch meist reicht einer Spitzenmannschaft eine Chance.
So war es auch jetzt: Nach einer Flanke von Leon Wittke von der linken Seite wurde der einstartende Daniel Heil im Zentrum regelwidrig gestoppt. Der Schiedsrichter entschied folgerichtig auf Elfmeter. Dabei besagt ein ungeschriebenes Gesetz eigentlich, dass der Gefoulte niemals selbst schießen darf, doch Heil war das egal. Er schloss sicher in die Tor-Mitte ab, wodurch es plötzlich 1:0 für die Heimmannschaft stand. In der Folgezeit war Kaufungen durchaus beeindruckt und musste sich nun neu finden. Knappe zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff dann die große Chance für TSV-Stürmer Christoph Sternstein. Nach einem feinen Steckpass von Dennis Nuspahic stand Sternstein frei vor Gäste-Keeper Niklas Grujo, doch sein Lupfer fand nicht den Weg ins Tor. Nach der Pause kam die Mannschaft vom Galgengraben besser aus der Kabine und so fasste sich der scheidende Paul Hohmann aus guten 20 Metern ein Herz. Sein Abschluss verfehlte das Tor nur knapp.
Bis zur 65. Minute ereignete sich nicht mehr viel, doch dann wurde Daniel Heil an der Strafraumkante gelegt und Hohmannn legte sich den Ball für den Freistoß bereit. Anstatt den Ball über die Mauer zu zirkeln, entschied er sich für das Torwarteck und das war genau die richtige Entscheidung, da Torwart Grunjo nicht gut aussah. Acht weitere Minuten später bekam dann Leon Wittke am linken Sechzehnereck den Ball. Per Körpertäuschung ließ er seinen Gegner aussteigen und brachte den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß im langen Eck unter. Ein weiteres Highlight ereignete sich schließlich in der 79. Spielminute, denn Grösch bekam von Reserve-Trainer Sedat Gören sein Abschiedsgeschenk überreicht. Nach 13 Jahren verlässt das Lehnerzer-Eigengewächs seinen Jugendverein. Im Galgengraben ertönt 'Time to say Goodbye', das auch schon Henry Maske einen würdigen Abschied beschert hatte. Zwar war dies heute kein wichtiger Moment in der Historie des Sports, doch ein ganz wichtiger Moment im Leben von Christoph Grösch.
Für den Schlusspunkt auf der Ergebnistafel sorgte heute Nuspahic. Der Spielgestalter des TSV kam in der gegnerischen Hälfte an den Ball, zog anschließend in die Mitte und ließ durch einen platzierten Flachschuss aus 25 Metern Kaufungens Schlussmann keine Abwehrchance. Mit dem Schlusspfiff konnte sich dann auch Grösch noch einmal auszeichnen, da er nach einem Fehler im Spielaufbau glänzend parierte. Wenn man das Spiel zusammenfassen möchte, könnte man sagen das der TSV mit wenig Aufwand möglichst viel Ertrag herausgeholt hat.
„Wir haben das souverän gemacht und waren auch über 90 Minuten die bessere Mannschaft“, so Gören über das spiel. Zudem fügt er an: „Meine Mannschaft hat gelernt, dass man auch ruhiger an so ein Spiel rangehen muss und natürlich hilft es jetzt, dass wir nächste Woche gegen Hünfeld alles in der eigenen Hand haben.“ Mit einem Sieg im osthessischen Duell nächste Woche gegen Hünfeld könnte die TSV- Reserve im Falle des Aufstiegs der eigenen Hessenliga-Mannschaft fest mit der Aufstiegsrelegation planen. (Hendrik Erb)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
TSV Lehnerz II: Benedikt Kaiser (79. Christoph Grösch) - Natnael Weldetnsae (56. Robin Sorg), Maximilian Vilmar, Daniel Heil, Christoph Sternstein, Maximilian Balzer, Dennis Nuspahic, Leon Wittke, Abdullah Kaan Say, Paul Hohmann (85. Lukas Hildenbrand), Marcel Dücker.
SV Kaufungen: Niklas Grujo - Marvin Steube, Marius Ehlert, Jonas Kaczenski (53. Albert Nimako), Tobias Boll, Kevin van der Veen, Cedric Dziabas (56. Miguel Schneppe), Kevin Hermansa, Niklas Schöttner, Rene Pritsch, Bastian Schäfer.
Schiedsrichter: Pierre Leitschuh (Barchfeld).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Daniel Heil (19., Foulelfmeter), 2:0 Paul Hohmann (66.), 3:0 Leon Wittke (74.), 4:0 Dennis Nuspahic (82.). +++