"Pfingsten fährt man in Bimbach"

29. Rhön Radmarathon gestartet: Ausnahmezustand im Lüdertal

Gute Stimmung auf der Strecke: Am Pfingstsamstag legte der 29. Rhön Radmarathon mit den RTF-Strecken los.
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

20.05.2018 / RADSPORT - „Wir sind stolz, einmal im Jahr mehr Einwohner als Großenlüder zu haben“, sagt Wolfram Michel, Vorstand des RSC Bimbach, und lacht. Denn wenn sein Verein jährlich an Pfingsten zum Rhön Radmarathon lädt, vervierfacht sich die Einwohnerzahl des 2.100-Seelen-Örtchens der Gemeinde Großenlüder.



Mit dem Start über die RTF-Strecken begann am Pfingstsamstag die 29. Auflage des Rhön Radmarathons. Mit den Marathonstrecken folgt am Sonntag der Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung. Rund 6.000 Radsportler und Radsportlerinnen aus ganz Europa sorgen für einen wahren Ansturm auf das Lüdertal.

„Die weiteste Anreise hat eine 30-köpfige Gruppe aus Dänemark“, berichtet Michel. Seit seinem Bestehen hat sich der Radmarathon in der Szene zum „Wacken des Radsports“ entwickelt. Steht Pfingsten vor der Tür, sind alle Betten der Gegend ausgebucht und das Areal rund um den Sportplatz in Bimbach gleicht einem Campingplatz.

Worin sich der Erfolg der Veranstaltung begründet? „Ich denke, das liegt vor allem daran, dass bei uns alles familiär ist und der Radmarathon nur mit ehrenamtlichen Helfern gestemmt wird“, sagt Michel voller Stolz. 129 Mitglieder hat der RSC, aber rund um Pfingsten helfen rund 160 Kräfte, das Groß-Ereignis im Lüdertal zu stemmen.

Neben der familiären Atmosphäre überzeuge der Rhön Radmarathon mit seinen Strecken, der Landschaft und dem Service an den Verpflegungsstationen. Start und Ziel ist jeweils das kleine Örtchen Bimbach, doch die Strecke führt die Sportler über die Wasserkuppe bis ins thüringische Fladungen.

Neben malerischen Landschaften liegen aber auch einige knackige Anstiege, etwa zur Ebersburg, vor den Sportlern. Während am Samstag rund 2.000 Leute auf die Strecke gingen, folgen am Sonntag noch einmal bis zu 4.000, um die Marathonstrecken (180, 216, 258 Kilometer) in Angriff zu nehmen.

Wo die Grenzen des Rhön Radmarathons liegen? „Ich denke, 7.000 bis 7.500 Teilnehmer können wir stemmen“, glaubt Michel, der seit zehn Jahren Vorstand des RSC ist. Auf ihn und seine fleißigen Helfer steht am Pfingstsonntag der Höhepunkt des 29. Rhön Radmarathons an. Nämlich dann, wenn sich beim Massenstart früh um 6 Uhr morgens tausende Sportler und Sportlerinnen auf machen, Bimbach und Umgebung unsicher zu machen. (Tobias Herrling) +++

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