Rettung von Schwerverletzten

Feuerwehr übt gemeinsam mit Rettungsdienstschule Gelnhausen

Die Übungen waren so realistisch wie möglich - der Ernstfall muss geübt werden
Fotos: Florian Grün

17.05.2018 / SCHLÜCHTERN - Es ist erst wenige Tage her, dass die Schlüchterner Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst zu einem schweren Verkehrsunfall mit mehreren Schwerverletzten gerufen wurden, um Hilfe zu leisten. Professionelle und effektive Hilfe in einer solchen Ausnahmesituation zu leisten, bedarf jedoch der permanenten Fortbildung. Gerade der sichere Umgang mit dem schweren technischen Rettungsgerät, aber auch das effektive Zusammenspiel zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst sind Grundlage für eine schnelle technische Unfallrettung.



Am Dienstag stelle sich nun eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr Schlüchtern Innenstadt und Auszubildende der Rettungsdienstschule Gelnhausen einem sehr realistischen Einsatzszenario in einer Alarmübung. Auf regennasser Fahrbahn war es zu einem Unfall zwischen einem Motorroller und einem PKW gekommen. Wie bei einem echten Alarm wurden die Einsatzkräfte alarmiert und rückten von ihren Stützpunkten zur Einsatzstelle mit Sondersignal aus. Keinem der Retter war vorher bekannt, was sie an der Einsatzstelle erwarten wird.

Dem ausgebildeten Zugführer Jens Ullrich, der bei dieser Übung als verantwortlicher Einsatzleiter der Feuerwehr fungierte, stellte sich schnell folgende Lage dar: Es gab insgesamt drei schwerverletzte Personen. Davon befanden sich zwei eingeklemmt, im auf der Seite liegenden PKW und der ebenfalls schwer verletzte Rollerfahrer lag auf der Straße. Nach kurzer Abstimmung mit dem Einsatzleiter nahm der Rettungsdienst die medizinische Erkundung vor. Der Rettungswagen des DRK vom Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern war für diese Übung mit Auszubildende zum Notfallsanitäter besetzt. Von der Rettungsdienstschule Gelnhausen waren die Ausbilder Mirko Scheuplein und Michael Schüssler als Instruktoren und Übungsbeobachter vor Ort. Der Rollerfahrer musste von den Notfallsanitätern reanimiert werden, um ihn dann der weiteren medizinischen Behandlung zuzuführen. Zwischenzeitlich stabilisierten und sicherten die Feuerwehrkräfte das seitlich liegende Unfallfahrzeug und bereiteten die technische Rettung, über einen Zugang durch das Fahrzeugdach, vor.

Grundsätzlich gilt es bei diesen Maßnahmen den für den Patienten schonendsten Rettungsweg zu wählen. Eine sogenannte achsengerechte Rettung zum Schutz vor Wirbelsäulenverletzungen ist dabei Grundlage der Ausbildungsinhalte. Gleichzeitig ist jedoch auf ein möglichst schnelles Vorgehen zu achten, damit die Patienten so schnell wie möglich umfänglich behandelt und in eine Klinik gebracht werden können. Ein Wettlauf mit der Zeit und zugleich eine extreme Belastung für die Einsatzkräfte.

Der für die Ausbildungseinheit verantwortliche stellvertretende Wehrführer der Innenstadtwehr Sebastian Krack und die Instruktoren der Rettungsdienstschule Scheuplein und Schüssler (alle lila Kennzeichnungswesten auf den Fotos) zeigten sich nach der Übung sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Von der Lageerkundung über die medizinische Versorgung bis hin zur fachgerechten Imobilisation der Wirbelsäule konnten insgesamt sehr gute Leistungen abgerufen werden. "Gerade die enge Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst in einem solchen Szenario und das Training der Patientenentnahme unter Nutzung der verschiedenen Techniken war sehr realitätsnah und hat einen hohen Lerneffekt für alle Beteiligten", so Mirko Scheuplein, leitende Lehrkraft an der Rettungsdienstschule Gelnhausen. Ein Dank richtete Sebastian Krack an die Autowerkstatt TAS, die der Feuerwehr regelmäßig Übungsfahrzeuge zur Verfügung stelle. (pm) +++

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