„Entschuldigung. Wohn ich hier?“
Ausstellung „Demenz – Was bedeutet das noch mal?“
Fotos: Gaby Richter/Vogelsbergkreis
16.05.2018 / LAUTERBACH -
„Entschuldigung. Wohn ich hier?“, fragt das alte Mütterlein lächelnd die junge Frau, die die Wohnungstür geöffnet hat und ihr jetzt strahlend entgegnet: „Fast! Nur zwei Türen weiter Frau Fröhlich.“ Szenen wie diese kommen vor im Alltag von Demenz-Patienten, Szenen, bei denen man sich ein Schmunzeln wohl kaum verkneifen kann. Das muss man auch gar nicht – zumindest wenn man die Ausstellung „Demenz – Was bedeutet das noch mal?“ besucht, die am Montag in der Vogelsberger Kreisverwaltung in Lauterbach eröffnet wurde und bis zum 6. Juni im Flur im ersten Stock des Hauptgebäudes zu sehen ist.
Was dabei herauskommt, wenn ein renommierten Freiburger Gerontologe, nämlich Prof. Dr. Thomas Klie, und ein Zeichner und Cartoonist, das ist Peter Gaymann, den Alltag von Menschen mit Demenz in Szene setzen, genau das zeigt die Wanderausstellung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, die nun in Lauterbach zu sehen ist. Sie präsentiert in Form von zwölf Cartoons Situationen und Dialoge zwischen Menschen, die schon und solchen, die (noch) nicht an Demenz erkrankt sind. Und: Die Ausstellung verdeutlicht die Mühe, die es kostet, sich in einem Leben mit Demenz erfolgreich zu behaupten, so munter wie auch mitfühlend.
„Die Karikaturen betrachten Demenz mit einem menschenfreundlichen und warmherzigen Humor. Man lacht mit den Menschen und nicht über sie“, unterstrich Landrat Manfred Görig bei der Eröffnung am Montag. „Auch das ist ein Weg, deutlich zu machen, dass Demenz zum Alltag in unserer Gesellschaft gehört“, ergänzte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak. Mit diesem überzeichnenden Humor sei es einfacher, das Thema Mensch und Demenz aus der Ecke zu holen mitten die Gesellschaft, wo es hingehöre.