Großer DRK-Jahresempfang

Schiedsrichter Markus Merk: "Ehrenamtliche sind Fundament der Gesellschaft"

Traditioneller DRK-Jahresempfang in der Aula der Alten Universität.
Fotos: Martin Engel

17.05.2018 / FULDA - Der Jahresempfang des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat sich zu einem festen Termin im Jahr entwickelt. Bereits zum achten Mal lud der Kreisverband Fulda mit seinem Präsidenten Prof. Dr. med. Martin H. Hessmann in die Aula der Alten Universität mitten in der Fuldaer Innenstadt. Bei dem alljährlichen Treffen wurde über das vergangene Jahr und dessen wichtigsten Ereignisse berichtet. Das Highlight war der Gastvortrag von Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk.



Von 1988 bis 2008 leitete Merk zahlreiche Spiele in der deutschen Bundesliga, zwischen 1992 und 2007 war der gebürtige Kaiserlauterer auch als FIFA-Schiedsrichter aktiv. Dreimal wurde er zum "Weltschiedsrichter des Jahres" gewählt. Seit der Saison 2010/2011 kommentiert Merk für den größten türkischen Fußballsender LigTV die Spiele der türkischen SüperLig, seit 2011 ist er außerdem für den Pay-TV-Sender "Sky" als Experte für das jeweilige Topspiel am Samstag im Einsatz.



Auf seine jahrzehntelangen Erfahrungen beruhte auch der Vortrag des 56-Jährigen zum Thema "Sich(er) entscheiden". Als Schiedsrichter habe er Entscheidungen im Bruchteil von Sekunden getroffen. Diese bestimmen über Sieg und Niederlage, Meisterschaft und Abstieg. "Sportliche Entscheidungen auf dem Spielfeld bestimmen heute über die wirtschaftliche Situation der Vereine und lösen Emotionen bei ihren Fans aus. Ob im Fußballstadium oder in der Wirtschaft - die beste Entscheidung ist eine sichere Entscheidung." Mit seinem praxisnahen Vortrag über seine Erfahrungen im Profifußball hatte er die Lacher und Sympathien auf seiner Seite.

Dabei plauderte er von berühmten Fußballcharakteren wie Zidane, Beckham oder Figo aus dem Nähkästchen und ließ die Zuhörer mit Bildern und Videos in seiner Gefühlswelt daran teilhaben, wie es sich anfühlt, in einem vollbesetzten Stadion als Entscheider auf dem Spielfeld zu fungieren. "Das Finale der Europameisterschaft 2004 war ein großes Highlight meiner Karriere. Doch sich über zwei Jahrzehnte in der öffentlichen Entscheidungswelt etabliert zu haben, ist für mich der größte Erfolg." Merk betonte immer wieder, dass sein Leben ein Privileg sei - "das Leben findet heute statt".



Neben dem Gastvortrag glänzte auch das letzte Jahr beim DRK Kreisverband Fulda. "Es hat sich einiges getan, vieles ist im Umbruch", so Prof. Hessmann. Besonders lobte er die Arbeitet des Rettungsdienstes, der im vergangenen Jahr über 19.000 Einsätze zählte. Doch auch die fünf Senioreneinrichtungen, die über 10.000 Krankentransporte oder zukunftsorientierte Weiter- und Schulungsangebote hob Hessmann hervor. Sein besonderer Dank galt den Ehrenamtlichen, die neben ihrem täglichen Berufsleben für das Rote Kreuz im Einsatz sind - im vergangenen Jahr über 130.000 Stunden.

Das macht natürlich auch den Oberbürgermeister stolz. "Wir können uns auf diese wichtige und wunderbare Organisation verlassen", sagt Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). Er wie auch Vize-Landrat Frederik Schmitt haben erklärt, dass sie auch künftig guter Partner sein wollen. Auch Freifrau Donata von Schenck zu Schweinsberg, DRK-Bundesvizepräsidentin staunte bei dem Bericht des Präsidenten über die Arbeit des Kreisverbands nicht schlecht: "Hier in Fulda ist die Welt noch in Ordnung." Sie findet es wichtig, dass sich das DRK den Themen der Zukunft widmet und als Vorbildfunktion fungiert. Der Musiker Sonny Thet sorgte mit seinem Cello für die musikalische Untermalung an diesem Abend. (Luisa Diegel) +++

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