Festspiel-Ensemble bekommt Zuwachs
Preisgekrönte Theater-Stars aus Afghanistan spielen in "Peer Gynt"
Fotos: Bad Hersfelder Festspiele / (c) Farid Arwand
14.05.2018 / BAD HERSFELD -
Mit hochkarätigen Neuzugängen wartet des "Peer Gynt"-Ensemble der Bad Hersfelder Festspiele auf: Die beiden preisgekrönten TV- und Theater-Stars Leena Alam und Nasir Formuli aus Afghanistan werden in Robert Schusters Inszenierung mitwirken. In ihrer Heimat ist Leena Alam als Sheeren im gleichnamigen Fernsehdrama um eine starke Frau im Kampf gegen gesellschaftliche Tabus berühmt geworden - nicht nur für ihre Rolle, sondern auch für den Mut, sie überhaupt zu spielen.
Denn sie engagiert sich in ihren Arbeiten zum Missfallen von Ultrakonservativen gegen Kinder-Heirat, für Frauenrechte und gegen soziale Ungerechtigkeit. In dem Reenactment "The Killing of Farkhunda" stellte sie die Steinigung der jungen Frau Farkhunda Malikzada durch einen wütenden Mob am Originalschauplatz nach und riskierte durch diese Darstellung selbst ihr Leben. Farkhunda war zu Unrecht beschuldigt worden, einen Koran verbrannt zu haben und wurde ermordet – ein Ereignis, das weltweit für Aufsehen sorgte und in Afghanistan eine große Protestwelle - vor allem von Frauen - auslöste.
Leena Alam wird in Bad Hersfeld in "Peer Gynt" (Premiere: 6. Juli, 21 Uhr) die Solveig verkörpern. Ihr Landsmann und Kollege Nasir Formuli tritt als einer ihrer Begleiter auf, Solveig stellt ihn als ihren Vater vor.
Regisseur Schuster will mit dieser Besetzung für seine Inszenierung in Bad Hersfeld darauf eingehen, dass Peer Gynt eine geistige Weltreise ist, auf der Peer viele unterschiedliche Kulturen, Menschen und Religionen trifft. (pm) +++
(c) Farid Arwand