Freundschaft mit chinesischer Partnerstadt
Fulda und Liyang: Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Pläne
Fotos: Landkreis Fulda
12.05.2018 / FULDA -
Bildung, Gesundheitswesen und Industrie: In diesen drei Bereichen sollen die Region Fulda und die chinesische Partnerstadt Liyang künftig weiter zusammenwachsen. Die jüngste einwöchige Delegationsreise nutzten Landrat Bernd Woide, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Hochschulpräsident Dr. Karim Khakzar zudem, um sich in Shanghai mit der deutschen Generalkonsulin Dr. Christine Althauser und Vertretern der Chinesisch-Deutschen-Hochschule an der renommierten Tongji-Universität auszutauschen.
Wirtschaftliche Stärke in zentraler Lage gepaart mit einem Höchstmaß an Lebensqualität: Das sind nicht nur die Trümpfe der Region Fulda, sondern auch Attribute, mit denen die Partnerstadt Liyang für sich wirbt – allerdings mit anderen Größenordnungen. Ebenso wie Fulda von der Metropole Frankfurt profitiert, hat die Nähe zur 25-Millionen-Einwohner-Stadt Shanghai einen positiven Einfluss auf Liyang. Die Wirtschaft vor Ort brumme und gleichzeitig profiliere sich die 850.000 Einwohner zählende ländliche Stadt immer mehr auch als Tourismus-Region. Dabei werde der Tourismus, ähnlich wie in Deutschland, nicht nur als eigener Wirtschaftsfaktor betrachtet, sondern auch als Teil der weichen Standortfaktoren. Denn vielen Unternehmen in den Megacities mit schlechter Luft falle es zunehmend schwer, qualifizierte Führungskräfte zu finden. Sie hätten schlichtweg Angst um die Gesundheit ihrer Familien.
Generalkonsulin Dr. Christine Althauser gab einen Einblick in den vom Shanghaier Generalkonsulat betreuten Wirtschaftsraum: vier Provinzen, dabei auch die Jiangsu-Provinz mit der Partnerstadt Liyang, 222 Millionen Einwohner mit 20 Prozent der chinesischen Wirtschaftskraft und 40 Prozent aller deutschen Firmen in China. Allein die Außenhandelskammer (AHK) Shanghai zähle 1.600 Mitglieder. Auch die Zahlen aus dem Bildungsbereich waren beeindruckend: 2,5 Prozent des chinesischen Bruttosozialprodukts fließen in Forschung und Bildung. An den 3.300 Hochschulen werden 42 Millionen Studierende ausgebildet. Da nimmt sich die Zahl von 30.000 chinesischen Studierenden in Deutschland verschwindend gering aus.
Konkret sollen schon in diesem Sommer zwei Studierende aus Liyang an der Sommeruniversität an der Hochschule Fulda teilnehmen. Darüber hinaus ist geplant, in Fulda auch eine Plattform für chinesische Kultur zu schaffen. Parallel dazu werden die bestehenden Kooperationsprojekte weiter fortgesetzt – so beispielsweise die Planungen für eine Altenpflegeinrichtung in Liyang und die Ausbildung von Berufsschullehrern über das BBZ-Mitte. (pm) +++