Riesenschaden durch Hochwasser

Wieder Land unter im "Grünen Baum" - Helfer bis zur Erschöpfung im Einsatz

Die Gaststätte "Grüner Baum" steht erneut unter Wasser
Fotos (3): Miriam Rommel

11.05.2018 / PETERSBERG - Für die Gastwirtfamilie Blum in Petersberg-Margretenhaun ist am gestrigen Himmelfahrtstag das Unglück zum zweiten Mal eingekehrt. Nachdem der "Grüne Baum" vor fünf Wochen beim ersten Unwetter mit Starkregen komplett unter Wasser stand und für mehr als zwei Wochen geschlossen werden musste, wiederholt sich jetzt dieser Schicksalsschlag ein zweites Mal.

Nur zehn Tage nach der Wiederöffnung ergoss sich eine Hochwasserwelle auf ihren Hof, die Kellerräume und auch bis an den Saal, dass sich damit die Katastrophe wiederholte. "Es ist alles noch viel schlimmer", hieß es von der Familie, die ihren ersten Schaden mit über 200.000 Euro bezifferte.


Und so wiederholten sich die Szenen wie nach dem ersten Unwetter im April: zahllose freiwillige Helfer packten mit an, räumten aus, schoben den Schlamm weg und mitten drin natürlich die Freiwilligen der Petersberger Feuerwehr, die im Ort immerhin mit 75 Kräften ein stundenlanges Pump- und Reinigungsprogramm zu absolvieren hatten.

Auch das Technische Hilfswerk war vor Ort und verteilte Sandsäcke. Weil auch in einigen Ortsbereichen der Strom ausgefallen war, half der Malteser Hilfsdienst (MHD) mit Fahrzeugen des Katastrophenschutzes Hessen nicht nur mit entsprechenden Aggregaten, sondern übernahm auch einen Teil der Essensversorgung für die Helfer. Groß war die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in Margretenhaun etwa mit Verpflegung - und so mancher Pizzadienst brachte Großbestellung über die schlammverschmutzen Straßen nach Margretenhaun. Die Einsätze zogen sich bis weit in die Nacht zum heutigen Freitag hin.


Doch Margretenhaun war beileibe nicht die einzige Schadensstelle in der Region Fulda. Besonders hart betroffen die Nachbargemeinde Dipperz, wo Bürgermeister Klaus Dieter Vogler völlig erschüttert war, was die Wassermassen anrichteten. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", beschrieb er den Medien gegenüber seine Gefühle. In Friesenhausen war für Stunden die Ortsdurchfahrt durch die Hochwasserflut unpassierbar. Am heutigen Freitag ist besonders in der Ortsmitte von Dipperz weiter große Reinemachen angesagt.

Und noch so ein Beispiel für die Wucht und Kraft von unkontrollierten Wassermassen: bei Schloss Schackau in der Rhön wurde eine 20 Meter lange historische Mauer einfach weggespült. Jetzt sind in der Umgebung nur noch viele Brocken der Steine zu finden.

Das wahre Ausmaß des "Himmelfahrts-Unwetters" in vielen Orten und an zerstörten Straßen wird erst in Tagen fassbar sein. Klar ist, dass der Schaden ohne Probleme in die Millionen geht. Die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS ist auch heute unterwegs und unternimmt den Versuch, das ganze Ausmaß für die Leserschaft zu dokumentieren. (Martin Angelstein) +++

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