Viel los im Dom

Christi Himmelfahrt: Kommunionkinder lassen Ballons und Fürbitten steigen

Nach der "Christi Himmelfahrt"-Messe ließen die Kommunionkinder der Fuldaer Innenstadtpfarrei Luftballons gen Himmel schweben.
Fotos: Erich Gutberlet

11.05.2018 / FULDA - Das Hallo war groß, als sich die Erstkommunionkinder der Innenstadtpfarrei am Donnerstagmorgen vor der Sakristei im Fuldaer Dom trafen. Viereinhalb Wochen nach ihrem großen Tag hatten sie wieder ihre Festgewänder übergeworfen, und auch wenn sich der eine oder die andere von ihnen privat zuhause sicherlich manchmal als wahrer Satansbraten entpuppt - in ihren weißen Roben sahen sie an Christi Himmelfahrt allesamt aus wie Engel.

Eigentlich hätte die Eucharistiefeier und die sich anschließende Prozession im benachbarten Schlossgarten stattfinden sollen, und das Wetter wäre für eine Open-Air-Veranstaltung auch ideal gewesen. Stadtpfarrer Stefan Buß und Gemeindereferentin Larissa Herr hatten sich wegen mieser Wettervorhersagen dennoch kurzfristig umentschieden und die Messe in die gut gefüllte Kirche verlegt. „Was lehrt uns das?“, fragte Buß: „Traue niemals einer App - und schon gar nicht fünf verschiedenen. Aber mit dem Dom haben wir ja auch nicht die schlechteste Wahl getroffen.“

Der Innenstadtpfarrer ging in seiner Predigt gewohnt bürgernah der Frage nach, wo denn der Himmel eigentlich sei. In der englischen Sprache werde unterschieden zwischen den Worten „sky“, also dem Himmel über den Menschen in der Natur, und „heaven“ als Beschreibung für den spirituellen Ort des Himmels. Buß erzählte die Geschichte eines Rabbiners, von dem die Leute behaupteten, er steige vor dem Tagwerk stets erst einmal in den Himmel. Einmal verfolgte ihn ein missgünstiger Mann, der ihn beobachtete und feststellen musste, dass der Rabbiner eine alte Frau besuchte und versorgte. Buß: „Also ist der Himmel überall dort, wo sich Menschen einander zuwenden.“

Bei der Prozession, die über vier Altäre führte, nahmen die Kommunionkinder, die die deutlich über zweistündige Veranstaltung tapfer durchhielten, symbolisch für jede Fürbitte einen Luftballon mit auf den Weg. Und als Zeichen, dass die Fürbitten zu Gott aufsteigen mögen, ließen sie die Ballons am Ende des Gottesdienstes draußen auf dem Domplatz in den blauen Himmel steigen.

Musikalisch gestaltet wurde die Messe von Professor Hans-Jürgen Kaiser an der Orgel, vom Musikverein Niesig und dem Bläser- und Gesangsensemble der Innenstadtpfarrei. Im Anschluss lud Stefan Buß zum fröhlichen Beisammensein mit „Wallworscht“ und Getränken ins Pfarrzentrum ein, wo der Musikverein Niesig aufspielte. (Matthias Witzel) +++



X