Härtetest für Mensch und Maschine
Duell in der Grünen Hölle: Markus und Moritz Oestreich im 24-Stunden-Rennen
Fotos: Marius Auth
10.05.2018 / FULDA/NÜRBURG -
Auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings beginnt heute das 24-Stunden-Rennen, bei dem Serienwagen und Rennboliden die "Grüne Hölle" in der Eifel Tag und Nacht zum Kochen bringen. Mit dabei sind auch Markus und Moritz Oestreich aus Fulda, die in Hyundai i30 und Audi A3 gegeneinander antreten.
Seit 2015 müssen Fahrer aber das Nordschleifen-Permit erwerben, mit dem Fertigkeiten auf der Strecke nachgewiesen werden: "Der Tourenwagen-Sport ist für die Hersteller ein Aushängeschild für ihre Performance. Gerade Hyundai, einer der Hauptsponsoren des 24-Stunden-Rennens, will zeigen, dass auch ein Basismodell wie der i30 gut mithalten kann. Das ist ein großer Markt: Nicht jeder kann sich einen Porsche leisten – aber fahren wie die Großen wollen alle", erklärt der 26-Jährige. Beim Rennen, das heute beginnt, wird der Gesamtsieg aber unter den 30 teilnehmenden hubraumstarken GT3-Boliden ausgemacht werden: "Das Team gewinnt, das in 24 Stunden die meisten Runden absolviert. Ein GT3-Wagen ist pro Runde bis zu 50 Sekunden schneller als ein seriennaher Wagen. Deswegen ist für uns maximal ein Klassengewinn drin. Aber der ist auch Herausforderung genug: Das 24-Stunden-Rennen ist über die Jahre immer mehr zur Sprintveranstaltung geworden, nur materialschonendes und strategisches Fahren führt da zum Sieg."
Mit einer Tankfüllung lassen sich maximal neun Runden fahren, manche Teams sparen an der Leistung, um Boxenstopps auszulassen, beim Tanken werden auch die frontgetriebenen Reifen gewechselt. In jedem Wagen sitzen drei bis vier Fahrer, Pausen gibt es nicht. Auch der Faktor Mensch entscheidet so über den Sieg: "Wir fahren die Nacht durch, nach zwei Stunden am Steuer kommt der nächste dran. Deswegen muss das Team gut harmonieren. Wer Glück hat, bekommt drei Profis in den Wagen – wer Pech hat, ist als einziger Profi."