Stadtverordnete diskutieren

Menschliche Knochen in Lärmschutzwall und Plan um Dieselfahrverbot zu vermeiden


Fotos: Christian P. Stadtfeld

09.05.2018 / FULDA - Als Ende März in Flieden-Rückers Arbeiten für einen Lärmschutzwall ausgeführt wurden, machten Kinder einen grausigen Fund: Schädel und Knochen von Menschen ragten aus der Erde, die aus einem Aushub vom Fuldaer Zentralfriedhof stammten. Am Montagabend war dies erneut Thema bei der Stadtverordnetenversammlung.



Die Erde der betroffenen Abschnitte sei nach dem Fund, so berichtete Stadtbaurat Daniel Schreiner, mehrfach abgesucht, durchgearbeitet und auf verbliebene Reste menschlicher Gebeine kontrolliert worden. „Die dabei gefundenen Knochenreste wurden allesamt zum Zentralfriedhof Fulda gebracht und auf dem dafür vorgesehenen Friedhofsabteil nachbestattet.“

Grundsätzlich sei es allerdings schwierig, betonte der Stadtbaurat, immer sämtliche Knochen bei der Aushebung von Wiederbelegungsgräbern zu entdecken. Insbesondere der Grabsohle, so erklärte er, wo die meisten Knochenreste zu erwarten wären, würde man sensibel ausbaggern. „Knochenteile, die in diesem Stadium entdeckt werden, werden umgehend in der betreffenden Grabstelle wiederbestattet.“ Der überschüssige Aushub würde am zentralen Sammelplatz breitflächig verteilt und nach Regenereignissen auf weitere Knochen abgesucht. „In nassem Zustand sind die Knochenteile erdverschmiert und nicht zu erkennen, beim Abtrocknen entstehen feste Erdklumpen die mögliche Knochenreste fest umschließen. Ein manuelles Sortieren zum Beispiel durch Sieben ist daher nicht möglich“, so Schreiner.

Ein weiteres Thema mit dem sich die Stadtverordneten befassten, betraf eine Anfrage bezüglich einer möglichen dieselfreien Zone in Fulda. Der Magistrat der Stadt habe, sagte Stadtbaurat Schreiner, dem zuständigen Hessischen Umweltministerium deutlich gemacht, dass die Stadt Fulda die Einführung von Fahrverboten ablehnt. Die Einhaltung des NOx-Jahresgrenzwertes wolle man durch andere Maßnahmen erreichen. Ein entsprechender Masterplan soll den städtischen Gremien voraussichtlich im Herbst 2018 vorgelegt werden. (mr) +++

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