"Unnötige Panikmache"
Gerissener Rehbock von Weichersbach - War es ein Wolf?
Symbolbild Pixabay
05.05.2018 / SINNTAL -
Seit Mittwoch kursiert das Gerücht, dass bei Weichersbach (Sinntal) ein Wolf sein Unwesen treiben soll. OSTHESSEN|NEWS ist dieser unbestätigten Meldung nachgegangen und hat mit dem Revierförster gesprochen.
Jörg Kienzl war derjenige, der am Sonntag Proben von einem toten Rehbock nahm, den ein Jäger an der Straße zur Ehehelle gefunden hatte. „Es stimmt, dass wir ein gerissenes Reh vorfanden und auch, dass das Tier zahlreiche Verletzungen aufwies.“ Ärgerlich findet der Förster allerdings, wenn behauptet wird, ein Wolf sei dafür verantwortlich gewesen. „Ich weiß nicht, ob man sich mit einer solchen Aussage profilieren möchte, oder ob es bloße Unwissenheit ist, Fakt ist jedoch, dass für die Wolfstheorie keinerlei Beweise vorliegen.“
Kienzl spricht von unnötiger Panikmache und davon, dass er einen oder mehrere Hunde hinter dem Riss vermutet. „Genau das habe ich auch bereits bei der Probenentnahme vor Ort gesagt.“ Das Gewebe hätte man nur entnommen, um die letzten Zweifel auszuräumen. „Ich habe derartige Wunden bei verendetem, aber auch bei gerissenem Wild bereits häufiger gesehen“, erklärt er weiter. „Wenn beispielsweise bei einer Treibjagd ein Stück Rehwild geschossen wird und die nachsuchenden Hunde es finden, kann es schon mal vorkommen, dass sie das Tier auf genau die gleiche Art und Weise anfressen.“