Praktiker, Mittelständler, Innovationsgeist

Markus Röhner (57) im Portrait - Für den R+S-Vorstandschef zählt nur Erfolg

R+S-Chef Markus Röhner: ein Unternehmer mit Ecken und Kanten.
Fotos: R+S AG / Hendrik Urbin / ON-Archiv

01.05.2018 / FULDA - Markus Röhner (57) ist ein Unternehmer mit Ecken und Kanten. Sein Baby: die R+S-Gruppe, ein national agierender Konzern mit Sitz in Fulda. Vor 30 Jahren hat der gelernte Elektriker als Startup in einer Garage begonnen. Heute beschäftigt er knapp 3.900 Mitarbeiter an 36 Standorten in Deutschland, Europa und den USA. Eine Erfolgsstory, weit über die Region Fulda hinaus.



Wer Markus Röhner kennt, der weiß wie er tickt. Für ihn zählt Erfolg. Das hat der zweifache Vater mit harter Arbeit unter Beweis gestellt. Wochenende, Feiertage kennt er nicht. E-Mails mit seinen Führungskräften ab 4 Uhr in der Früh sind keine Seltenheit, eher Alltag. Morgens ist er der Erste im Büro, abends macht er die Lichter aus – zumindest war das die letzten drei Jahrzehnte so. Die Tür zu seinem Büro steht immer offen, auch wenn Mitarbeiter persönliche Probleme haben.

Als Vorstandsvorsitzender der R+S solutions Holding AG, dem Spezialisten für Gebäude-, Schiffs- und Industrietechnik, verlangt er Ehrlichkeit, Leistung, Qualität und einen innovativen Geist. Den lebt er Tag für Tag vor.

Röhner sprudelt vor Ehrgeiz. Er ist Praktiker und denkt mittelständisch. Entscheidungen trifft er schnell – und schießt auch mal über das eigentliche Ziel hinaus. Das macht ihn trotz der Größe seines "Schiffs" R+S aber stark und erfolgreich. Früh hat der 57-Jährige erkannt: „Ich kann nur leistungsfähig sein, wenn ich eigenes und gut ausgebildetes Personal habe.“ In diese Währung hat er investiert und der Plan ging auf. R+S wächst seit Jahren dynamisch und erreicht mittlerweile einen Jahresumsatz von 404 Millionen Euro (2016).

Auch Röhners Ehefrau Susanne (54) ist im Konzern. Ebenfalls im Vorstand. Sie führt das Personal. Sohn Marek (21) absolviert ein duales Studium bei R+S und auch Lisa-Marie Hahn (30), Röhners Stieftochter, arbeitet als Juristin in der Rechtsabteilung. Immer wieder betont der Gründer und Mehrheitsgesellschafter: „Wir sind und bleiben ein inhabergeführtes Familienunternehmen.“ Diese Verantwortung spiegelt sich auch im gesellschaftlichen Engagement wieder. Darüber spricht Röhner nicht oft und hält die Öffentlichkeit raus, doch sein Umfeld weiß: Er ist oft Geldgeber für karitative Zwecke und Einrichtungen. Ganz besonders liegt ihm der Förderverein der Fuldaer Kinderklinik am Herzen.

Neben R+S und Familie gehören Immobilien, soziale Projekte wie Perspektiva und Fußball zu den Hobbys des Vorstandschefs. FC Bayern München im Großen und regional der SC Borussia Fulda. Dort ist es Röhner mit einem Team aus befreundeten Unternehmern 2012 gelungen, den Traditionsclub wieder zum Leben zu erwecken. Als Hauptsponsor und Vorsitzender im Beirat hält der R+S-Chef dem Verein die Treue. Er möchte daran mitwirken, dass in Osthessen bald wieder hochklassiger Fußball – Regionalliga oder 3. Liga – gespielt wird. Dem neuen Projekt SG Barockstadt Fulda-Lehnerz – dem Zusammenschluss der großen Stadtvereine Borussia Fulda und TSV Lehnerz – steht er positiv entgegen.

Nach drei Jahrzehnten an der Spitze der R+S-Gruppe ist für Markus Röhner am 4. Mai Schluss. Der Manager übergibt das Amt des Vorstandsvorsitzenden mit allen Ressorts an seinen Nachfolger Ralph Burkhardt (47). Dieser Schritt war lange geplant, wohl überlegt und gut vorbereitet. Der 57-jährige Visionär will sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Röhner wechselt in den Aufsichtsrat und kümmert sich als Gesellschafter künftig um Strategie und Zukunftsmärkte. Wie die R+S-Gruppe der Zukunft aussieht, will er erst auf der Geburtstagsparty am Freitag in der Fuldaer Orangerie verraten. (Christian P. Stadtfeld) +++

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