Noch zehn Spiele bis zum Zapfenstreich

Führt Hosenfelds Marathon zur Relegation?


Montage: Nicole Funke

27.04.2018 / FUSSBALL - Der Spvgg. Hosenfeld steht bis zum Saisonenede der Gruppenliga  am 26. Mai noch ein wahrer Marathon bevor. Satte zehn Spiele hat die Mannschaft von Rodoljub Gajic noch zu absolvieren und das binnen vier Wochen. Auf Platz vier gelegen hat die Spvgg. in ihrem Aufstiegsjahr sogar noch eine realistische Chance auf dem Relegationsplatz zu landen.



Wirft man einen Blick auf die Tabelle der Gruppenliga, dann fällt nicht nur Fachsimplern auf, dass diese immer noch enorm verzerrt ist. Nehmen wir uns als Beispiel zwei Mannschaften aus dem oberen Drittel heraus. Die Spvgg. Hosenfeld liegt mit 41 Punkten aus 20 Spielen auf dem vierten Tabellenplatz. Der Zweite, nämlich die TSG Künzell hat nach 25 Spielen 50 Punkte zu verzeichnen und muss, bis zum Saisonende, „nur noch“ fünf Mal antreten.

„Es liegt nun an uns, wie wir den Staffelstab von Spiel zu Spiel zu Spiel übergeben“, so Hosenfelds Trainer Rodoljub Gajic, „Künzell kann hingegen aus ihren noch fünf zu absolvierenden Spielen das Optimum herausholen.“

Doch das Optimum holte die Spvgg. auch aus ihrer bisherigen Saison. Als Aufsteiger belegen sie Platz vier, schlugen in der Hinrunde unter anderem den FSV Thalau, die SG Ehrenberg und den TSV Künzell. „Wir haben unser Saisonziel bereits erreicht, in dem wir am letzten Wochenende die angepeilte 40-Punkte-Marke geknackt haben“, erklärt Gajic, der trotz der zu verzeichnenden Erfolge den Zeigefinger hebt, „alle Mannschaften geht es noch um etwas. Ob es nun das Glücksgefühl oder die Enttäuschung ist.“

Obwohl die Spvgg. momentan auf Kurs „Glücksgefühl“ liegt, hält Rodoljub Gajic sich zurück, denn er weiß, wie anstrengende die nächsten Wochen werden. „Unser Marathon beginnt am Freitag (15 Uhr) gegen Kerzell“, macht Gajic deutlich. Denn für ihn ist die Mannschaft von Michael Jäger, zusammen mit dem TSV Künzell, die Mannschaft der Stunde, „wir dürfen auch nicht vergessen, dass unsere Spiele gegen Eichenzell, Thalau und Künzell nur neun Tage auseinander liegen.“ Es wird also happig. Ein normaler Trainingsrhythmus scheint unmöglich.

„Es wird ziemlich schwer. Mit drei Spielen in einer Woche ist ein regelmäßiges Training eigentlich so gut wie unmöglich. Wir müssen nun den Spagat zwischen Regeneration und Spannung finden: Fakt ist jedoch, dass wir befreit aufspielen können“, erklärt Gajic, der jetzt schon mächtig stolz auf seine Mannschaft ist. „Was die Jungs Woche für Woche abliefern ist unglaublich. Sie zeigen Einsatzwille und Charakterstärke. Stellen sich immer wieder auf den Gegner ein und sind auch in der Lage Spiele zu drehen.“ Ein Beispiel ist da das Spiel am vergangenen Sonntag gegen die SG Aulatal. Aus einem 1:2-Rückstand machten die Hosenfelder in der zweiten Halbzeit ein 4:2, „das Gute ist, dass wir uns durch Auswechslungen nicht schwächen“, betont Gajic. 

Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu, denn Hosenfeld hat so gut wie keine Verletzten zu beklagen. „Bis auf Dominic (ON|Sport berichtete) hat sich niemand gravierend verletzt“, betont Gajic, der auch Christian Lehmann, der zwei Jahre lang kein Fußball spielen konnte, seit der Rückrunde wieder im Kader begrüßen darf.

Schon länger Sprechen die Trainer aus der Gruppenliga davon, dass Hosenfeld kein normaler Aufsteiger sei, doch Gajic stellt klar: „Wir sind Aufsteiger und nicht vom Mars gefallen.“  Für den Aufsteiger wird es nun spannend. Reicht es noch für die Relegation oder reicht es nicht? Fakt ist: „Für uns ist nun jedes Spiel ein Endspiel.“

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