"Für unabhängigen Journalismus"
Fusion Wetzlardruck & Gießener Anzeiger - ver.di: "verlorene Pressevielfalt"
Foto: Manuela Falk
23.04.2018 / GIESSEN -
Der Verlag des Gießener Anzeigers - zu dem aktuell auch die Titel Oberhessische Zeitung und Lauterbacher Anzeiger (im Vogelsbergkreis), Usinger Anzeiger und Kreis-Anzeiger gehören - und die Wetzlardruck GmbH mit dem Haupttitel "Wetzlarer Neue Zeitung" schließen sich zum umsatz- und auflagenstärksten Tageszeitungsverlag in Mittelhessen zusammen. Das gaben die betroffenen Medien bekannt. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gießener_Anzeiger )
Wie es weiter in den Veröffentlichungen heißt, seien an dem neuen Unternehmen die VRM Holding GmbH & Co. KG aus Mainz sowie die Schnitzler Verlags-und Kinne Beteiligungs-GmbH aus Wetzlar beteiligt. Die Beteiligungsgesellschaft Rossano-Eifinger werde als Gesellschafter von Wetzlardruck ausscheiden. Die VRM erweitere mit der Beteiligung ihr publizistisches Engagement im mittelhessischen Medienmarkt und baue auch dort ihre Angebotsstruktur aus. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.
Hans Georg Schnücker, Sprecher der VRM-Geschäftsführung und Vorsitzender des hessischen Zeitungsverlegerverbandes (VHZV), wirbt mit der Notwendigkeit von Fusionen: "Mit der Investition in eine neue noch leistungsstärkere Gruppe können wir für die Menschen in der Region nachhaltig unabhängigen Journalismus anbieten -eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben dieser Zeit." Wetzlardruck-Geschäftsführer Michael Emmerich erklärte den Veröffentlichungen zufolge zur Transaktion. "Die VRM in Mainz hat nicht erst seit der Übernahme der Darmstädter Echo Medien und dem großen Markenrelaunch gezeigt, dass sie es versteht, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft regionaler Medienhäuser zu stellen".
Nur einen Monat nach der Übernahme der „Frankfurter Neuen Presse“ und der „Frankfurter Rundschau“ sowie der dazugehörigen Societäts-Druckerei durch die Ippen-Gruppe expandiert nun auch erneut die VRM auf dem hessischen Zeitungsmarkt. Die VRM hatte in den letzten Jahren bereits unter anderem den Gießener Anzeiger und das Darmstädter Echo übernommen.
Bei Wetzlardruck erscheinen die „Wetzlarer Neue Zeitung“, das „Herborner Tageblatt“, die „Hinterländer Zeitung“, das „Weilburger Tageblatt“ sowie „Dill-Post“ und „Dill-Zeitung“. Das Unternehmen verfügt auch über eine eigene Zeitungsdruckerei und Zeitungslogistik in Wetzlar. Insgesamt sind von den Fusionsplänen knapp 400 Beschäftigte der beiden beteiligten Verlagshäuser in Wetzlar und Gießen betroffen, hinzu kommt eine hohe Zahl von Zeitungszustellern.
Die Zeitungsgruppe Lahn Dill/Wetzlardruck GmbH ist das führende regionale Medienhaus im Westen Hessens. In der Zeitungsgruppe erscheinen neben der Wetzlarer Neuen Zeitung, das Herborner Tageblatt, der Hinterländer Anzeiger, das Weilburger Tageblatt sowie die Dill-Post und die Dill-Zeitung. Zusammen erreichen die Tageszeitungen knapp 180.000 Leser. In der Zeitungsgruppe erscheinen ferner die beiden Anzeigenzeitungen „Lahn Dill erleben“ und „Kompakt!“ jeweils mit einer Auflage von 150.000 Exemplaren. Ständig aktuell informiert das gemeinsame Internetportal www.mittelhessen.de sowie die Nachrichten-App -news. Mit über 4 Mio. Seitenaufrufen im Monat erreichen das Portal und die App mehr als 350.000 Unique User. +++
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