Exkursionen am Samstag

"Tag der Baukultur": Über die Geschichte und Zukunft von Fuldas Architektur

Im Bild von links: Stadtbaurat Daniel Schreiner, Dr. Martin Worms, Reiner Nagel, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Hans-Josef Vogel und Dr. Jürgen Tietz
Foto Fotodesign Rammler

21.04.2018 / FULDA - Wie lässt sich ländlicher Wohnraum attraktiver gestalten und wie sieht die Zukunft der Architektur aus? Unter dem Leitmotiv „Stadt.Land.Bauen“ stehen am „Tag der Baukultur“ unter anderem diese Fragen im Fokus. Am Freitagabend startete die Veranstaltung mit einem Auftakt in der ehemaligen Moschee in der Ohmstraße. Der „Tag der Baukultur“ wird nun zum dritten Mal ausgerichtet – dieses Jahr mit der Stadt Fulda als Gastgeber. „Nachdem 2012 Darmstadt und 2014 Kassel als Gastgeber fungierten, ist es ein sehr gutes Statement, dass nun Fulda in diese Rolle treten darf. Das ehrt uns und spornt uns an“, sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld in seiner Eröffnungsrede Wingenfeld.



„Es war eine mutige Entscheidung, heute Abend hierher in die Ohmstraße einzuladen“, so Wingenfeld. „Wir wollten einen Ort nehmen, der mit Geschichte verbunden und zugleich noch nicht fertig ist, sich im Wandel befindet - wie Baukultur auch.“ Blicke man zurück, hat Fulda besonders was seine Architektur betrifft eine lange Geschichte. „Mit der Michaelskirche haben wir ein Gebäude direkt aus der Anfangszeit unserer Stadt. Die Historie ist deutlich spürbar.“ Viele würden sich gerade durch Bauten an die Stadt gebunden fühlen, so auch die jüngere Generation. „Eine junge Fuldaerin fasste es einmal so zusammen: Heimat ist dort, wo der Dom ist“, sagt Wingenfeld und bekommt dafür ein zustimmendes Lachen des Publikums.

Doch Baukultur sei nicht nur ein Teil der Geschichte Fuldas, sondern vor allem prägend für seine Zukunft. „Wir sind eine wachsende Stadt, auch mit ländlichem Raum“, sagt Wingenfeld. Die Einwohnerzahl gehe schon bald auf die 70.000 zu. „Das ist eine schöne Situation, aber zugleich auch eine Herausforderung. Der Bauplatz ist eng, wir sind gefordert, ganz behutsam mit dieser Entwicklung umzugehen und die Bürgerschaft mit einzubinden.“

Dr. Martin Worms, Staatssekretär des Hessischen Ministeriums der Finanzen, blickt beeindruckt auf die Lage in Fulda. „Fulda ist eine Stadt, die Wärme ausstrahlt, ein prosperierender Ort mit lebendigem Umfeld“, so Worms. „Baukultur bedeutet auch immer ein Mehrwert für die Öffentlichkeit. Da wurde hier in den letzten Jahren vieles richtig gemacht.“ Im Hinblick auf den Bevölkerungszuwachs in Städten sehe er vor allem ein Problem in nicht genügend Arbeitsmöglichkeiten. „69 Prozent der Hessen wohnen lieber auf dem Land“, sagt Worms. „Dennoch gibt es die Entwicklung dorthin, dass immer mehr in die Ballungsgebiete ziehen. Das liegt unter anderem daran, dass viele nur in den Städten berufliche Chancen sehen.“ Daher sei es unerlässlich, dass mehr Telearbeit ermöglicht werde, und das nicht nur isoliert von zuhause aus, sondern in Büros mit Kollegen. „Arbeitnehmern sollte die Möglichkeit geboten werden, heimatnah gemeinsam arbeiten zu können.“

Im anschließenden Gespräch mit Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident der Bezirksregierung Arnsberg, und Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur, wurde gemeinsam mit dem Publikum über die architektonische Zukunft Fuldas diskutiert.

Der „Tag der Baukultur“ wird nach der Auftaktveranstaltung am Samstag fortgesetzt. Hier werden Exkursionen durch die Stadt Fulda sowie Umgebung im Fokus stehen. Das Programm hierzu finden Interessierte unter der Internetadresse http://www.baukultur-hessen.de/tag-der-baukultur/tag-der-baukultur-2018/ (Leyla Rommel) +++

X