Veredelung von Plastikabfällen
Egogy will 70 Millionen Euro investieren - innovative Technologie
Fotos: Dietmar Kelkel
17.04.2018 / STEINAU -
Bei einer Bürgerversammlung in der Steinauer Markthalle hat das Unternehmen Ecogy aus Freiberg in Sachsen seine Pläne für eine Ansiedelung im Industriegebiet West II vorgestellt. Die Firma will aus Plastikabfällen aus der gelben Tonne Kraftstoff gewinnen, ohne dabei die Umwelt stark zu belasten. 70 Millionen Euro sollen dabei investiert werden. Die Stadtverordneten waren bereits mehrheitlich dafür, ein Gelände von 60 000 Quadratmetern für Ecogy zu reservieren und wollen nach einem Besuch der Referenzanlage im niederländischen Heerden über den Verkauf der Fläche entscheiden. Dies teilte Bürgermeister Malte Jörg Uffeln mit.
Ein Bürger wollte wissen, warum nicht Konzerne wie BP solche Anlagen bauen und Module mit Hybridkonvertern einsetzten. Der Bad Homburger Investor Gerhard Lauckhardt war der Meinung, dass es für die Großkonzerne zu aufwendig sei und das Verfahren nicht einmal ein Prozent des bundesweiten Bedarfs an Kraftstoff decke. Pfalzgraf: „Wir wollen verhindern, dass unsere innovative Technologie irgendwo in der Schublade verschwindet.“ Das Vorhaben Steinau sei auf 20 Jahr und mehr ausgelegt.
Wenn der Grundstückkauf erfolgt sei, rechnete Pfalzgraf, der das Projekt absolut genehmigungsfähig hält, mit einem Genehmigungsverfahren von einem Jahr. Was den Emissionsschutz betreffe, sei nicht mit Verzögerungen zu rechnen. Danach würden bis zum Jahr 2021 insgesamt zehn Hybrid-Konvertier gebaut werden. Ab sechs Modulen sei die Anlage wirtschaftlich.
Für Bürgermeister Malte Jörg Uffeln war es wichtig, die Steinauer in einem Dialog-Forum vorab zu informieren, auch wenn dies gesetzlich nicht vorgeschrieben sei. Die Bürger hinterfragten kritisch und fühlten sich nach der Fragerunde in einem Wechselbad der Gefühle zwischen Skepsis und Begeisterung. (Dietmar Kelkel)+++