Viele brenzlige Situationen

Die Zweirad-Saison startet, doch Radfahrer leben sehr gefährlich

Radfahren in der Stadt kann so schön sein
Foto: O|N

06.04.2018 / REGION - Zu den wunderbaren Situationen im endlich startenden Frühling gehört es zweifellos, das Fahrrad aus seinem Winterschlaf zu wecken und sich in der Natur den lauen Wind um die Nase wehen zu lassen statt in einer engen Blechkiste zu sitzen. Doch dem erhebenden Gefühl, sich dank der eigenen Muskelkraft mühelos und leicht fortzubewegen, stehen reale Gefahren gegenüber - vor allem im städtischen Berufsverkehr. Radwege enden plötzlich mitten auf einer befahrenen Straße, beim Abbiegen muss man immer Angst haben, vom Autoverkehr übersehen zu werden, die Radwege sind zugeparkt oder der beim Führerschein noch präsente "Radfahrerblick" in den Rückspiegel, ehe man die Autotür öffnet, ist anscheinend völlig unmodern geworden und schnell wird man so unsanft vom Rad geholt.



Von diesen schlechten Erfahrungen im täglichen Kampf um die sichere Teilnahme am Straßenverkehr zeugt auch die folgende Mail unserer Leserin, die sich so ihren Frust von der Seele schreiben musste:

"In Fulda ärgere ich mich täglich über das rücksichtslose Verhalten der Autofahrer gegenüber Radfahrern. Beim Überholvorgang wird fast keinerlei Abstand gehalten (offiziell sollten es 1,5 bis 2 m sein!). Radwege werden rücksichtslos zugeparkt (und nicht geräumt). Autofahrer sind generell rücksichtlos beim Linksabbiegen. Ich könnte noch viele weitere Ärgernisse und/oder brenzlige Situationen aufzählen.

Im Internet gibt es mehrere Seiten, auf denen man Information bezügliches richtigem Verhalten im Straßenverkehr nachschauen könnte. Leider interessiert es fast niemanden. Die Egozentrik und Ignoranz hat extrem Einzug erhalten. Nicht zuletzt vielleicht auch wegen der über die Stadt hinaus bekannte extrem schlechte Ampelschaltung in Fulda. Aggressives Verhalten im Straßenverkehr bekomme ich auch als Autofahrer zu spüren und das ist fast verständlich, wenn man von roter Ampel zur nächsten roten Ampel fahren muss.

Ihr Artikel "Parken in Fulda – hier wird's richtig teuer: Bis zu 2,10 Euro pro Stunde" war gut und wichtig. In diesem Rahmen könnten wieder mehr Menschen motiviert werden, das Rad aus der Wintereinlagerung hervorzuholen und zu entstauben, um damit nach Fulda zum Einkaufen/Shoppen zu fahren. Somit würde auch das Parkproblem von einer anderen Seite aus angegangen werden.

Viele meiner Freunde und Kollegen sagen, dass ihnen Radfahren in Fulda viel zu gefährlich ist. Das finde sehr schade. Ich zum Beispiel bin in Fulda mit dem Rad schneller unterwegs als mit dem Auto. Das muss nur jeder für sich selber wieder entdecken. Man glaubt immer, das Auto ist das schnellste Fortbewegungsmittel. Ein Irrtum! Ein Umdenken käme auch der Umwelt zugute".

Welche Erfahrungen als Radler in Fulda, Bad Hersfeld, Lauterbach, Hanau oder der Rhön haben Sie persönlich gemacht? Wie wappnet man sich gegen rücksichtslose Verkehrsrowdys, wie behält man den Spaß am Radeln und den Kopf oben? Und wo nehmen Sie selbst es mit roten Ampeln oder Fahren auf dem Bürgersteig mit den Verkehrsregeln nicht so genau? Schreiben Sie uns über Ihre Zweiraderlebnisse, machen Sie Fotos von besonders brisanten Situationen und Verkehrshindernissen oder chaotischer Radwegführung und schicken Sie uns das Ergebnis an redaktion@medienkontor-fulda.de Wir bleiben dran am Thema Zweirad – versprochen! (Carla Ihle-Becker)+++

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