Pkw auf dem Land wichtiges Verkehrsmittel
CDU und UWA weisen Kritik von BUND, Deutscher Umwelthilfe und ADFC zurück
Fotos: privat
04.04.2018 / ALSFELD -
Für CDU und UWA bleibt die Verlagerung des Durchgangs-Schwerverkehrs aus der Kernstadt und den Stadtteilen heraus die einzige nachhaltige Zukunftsperspektive für die Entspannung der Verkehrssituation in Alsfeld. Mit Unverständnis und Kritik reagiert die Koalition zudem auf die jüngste PR-Aktion von Deutscher Umwelthilfe, ADFC, BUND u.a. in Alsfeld.
Einerseits, und da gebe man den Umweltverbänden durchaus Recht, so CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Heinz, leiste eine Verbesserung des Radverkehrs sicherlich einen Beitrag zur Attraktivierung Alsfelds. Andererseits sei es „zu kurz gegriffen“, wenn man, wie manche Verbände, hierin eine Lösung für die Verkehrsfragen der Alsfelder Kernstadt und der Stadtteile sehe.
Denn bei bei der Verkehrsentwicklung in Alsfeld sieht die CDU/UWA-Koalition zahlreiche positive Entwicklungen und keinen Stillstand, sagt UWA-Chef Dieter Welker. Der Vorwurf der Umweltverbände, die der Stadt eine falsche Verkehrspolitik und dem Bürgermeister mit der Forderung nach einer Umgehung ein „Ablenkungsmanöver“ unterstellten, sei streng zurückzuweisen.
Hier seien größere Lösungen in Abstimmung mit Bund und Land notwendig. Erfahrungsgemäß rede man hier aber von mehreren Jahrzehnten, bis Großmaßnahmen zur Ausführung kämen, so Paule. Daher habe man längst entsprechende Fühler ausgestreckt. Auch die Alsfelder Ampelschaltung sei ein von Vielen kritisiertes Ärgernis. Auch wenn sich durch eine neue Schaltung im Jahr 2014 einiges verbessert habe und die Ampeln nun wenigstens nachts abgeschaltet seien, sei man mit Hessen Mobil über eine weitere Optimierung im Gespräch, so Paule. Eine nachhaltig verbesserte Verkehrsführung könne es aufgrund der immensen Belastung durch durchfahrende LKW jedoch erst geben, wenn sich deren Aufkommen in der Innenstadt deutlich reduziere. Man werde sehen, wie viel Entlastung für Alsfeld der Fertigbau der A 49 und die ab Juli 2018 geltende LKW-Maut auf Bundesstraßen bringen werde.
CDU-Vorstandsmitglied Hartmut Koch, gleichzeitig Vorsitzender des Alsfelder Verkehrsvereins, betonte, eine der wichtigsten derzeitigen verkehrspolitischen Herausforderungen Alsfelds seien die Parksituation für Bewohner und Geschäfte in der Innenstadt und die LKW-Parksituation an den Autobahnausfahrten. Hier gebe es im Bereich der Innenstadt durch das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz, schon gute Lösungsansätze. Auch dass die Stadt die Sanierung des Parkdecks Schnepfenhain auf den Weg gebracht habe, sei sehr gut.
Auf keinen Fall dürfe das Auto als wichtigstes Transportmittel im ländlichen Raum verteufelt werden, wie es in den Pressemitteilungen einiger Umweltverbände anklinge. Für die Menschen im Raum Alsfeld sei der PKW für den wöchentlichen Familieneinkauf, für den Weg zum Arzt und zur Apotheke, Behördengänge und für das Pendeln zur Arbeit oft unverzichtbar, erklärte der UWA-Stadtverordnete Rolf-Peter Stein. Er betonte auch, dass ein weiterer Ausbau der Vogelsbergbahn auch für Pendler wichtig sei, z. B. mit einer umsteigefreien Verbindung nach Frankfurt am Main. Dies sei aber fraglich, wenn die Bahn in Alsfeld nicht mal einen sauberen Bahnhof mit Toiletten hinkriege.
Insgesamt waren sich die Politiker von CDU und UWA einig, dass man zusammen mit Bürgermeister Stephan Paule in den wesentlichen Punkten die richtigen Weichenstellungen für den Verkehr in Alsfeld auf den Weg gebracht habe. +++