Eine Antwort auf den Fachkräftemangel

„Praktikumsjahr“: Drei junge „Jugend forscht-Gewinner“ entwickeln Konzept

v.l. Jan Herold Müller (Mitgründer Praktikumsjahr), Christian Vey (Projektmanager Region Fulda), Manfred Hahl (Geschäftsführer FFT), Johannes Feik (Mitgründer Praktikumsjahr), Malte Bürger (Mitgründer Praktikumsjahr), Dr. Herbert Büttner (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Fulda), Dag Wehner (Bürgermeister Stadt Fulda), Christoph Burkard (Geschäftsführer Region Fulda)
Fotos: Malte Bürger

01.04.2018 / FULDA - Immer mehr Unternehmen beklagen schwindende Auszubildendenzahlen und die Abbruchquoten steigen. Auch im Landkreis Fulda. Mit mehr als 1.600 freien Ausbildungsstellen sind die Chancen für Bewerber so gut wie nie zuvor. Das Praktikumsjahr der drei jungen Gründer, Bürger, Feik und Müller gibt eine Antwort auf den Fachkräftemangel.



Die Initiative der drei jungen Menschen aus Fulda will dem Fachkräftemangel trotzen. Die Drei kennen es nur zu gut aus der eigenen Schulzeit, dass die Möglichkeiten sich beruflich zu orientieren scheinbar unendlich sind. Das könne auch lähmen. Um anderen Schulabgängern zu helfen, Berufe und Firmen kennenzulernen, gründeten die Freunde “Das Praktikumsjahr”. Malte Bürger, Mitgründer des Praktikumsjahrs, sagt: “Mit unserer Idee wollen wir vor allem jungen Menschen helfen, die noch nicht wissen, wie ihre spätere beruflichen Perspektiven aussehen.“ Beim Praktikumsjahr geht es darum, dass Schulabgänger in einem flexiblen Zeitraum von einem halben bis zu einem ganzen Jahr verschiedene Berufe ausprobieren. Online (www.praktikumsjahr.de) können Kategorien und Interessen ausgewählt werden. Danach erhalten die angehenden Praktikanten einen Jahresplan, in dem sie verschiedene Berufe in unterschiedlichen Firmen kennenlernen. „Dabei können die Praktikanten Kontakt zu potenziellen Ausbildungsbetrieben aufbauen und eigene Stärken finden“, so Mitgründer Johannes Feik. Während der Praktika würden die Praktikanten vergütet.

Das Projekt von Malte Bürger (19, Student), Johannes Feik (18, FFT-Auszubildender) und Jan Herold Müller (18, Abiturient) wurde bereits im Wettbewerb “Jugend forscht” mit einem Regionalsieg belohnt. Institutionen und Unternehmen wie IHK Fulda, Kreishandwerkerschaft Fulda, FFT, Region Fulda, R+S, Stahlbau Hahner und Tegut haben bereits angekündigt, als Partner mit am Projekt zu arbeiten und eigene Praktikanten aufzunehmen. Ebenfalls interessiert zeigte sich die Stadt Fulda, die prüfen wird, ob zusätzliche Praktikumsplätze in den Bereichen Verwaltung, Betriebsamt oder Stadtgärtnerei angeboten werden können. So sollen die Praktikanten unter anderem die Möglichkeit haben, durch die neue Azubi-App der Region Fulda exklusive Vorteile zu genießen. Christoph Burkard, Geschäftsführer Region Fulda, meint, dass „mit dieser Idee, sich völlig neue Vorteile für Unternehmen, den Kontakt zu angehenden Auszubildenden aufzubauen, ergeben.”

Das Ziel des Praktikumsjahres ist, dass Unternehmen die Chance haben, die eigenen Berufsangebote attraktiv zu präsentieren und potenzielle Auszubildende kennenzulernen. Auf der diesjährigen Trend-Messe konnten sich Schüler und Unternehmen auf einem eigenen Stand informieren. Eine besondere Freude war es für die jungen Gründer, dass Bürgermeister Dag Wehner, FFT Geschäftsführer Manfred Hahl, Region Fulda Geschäftsführer Christoph Burkard, Region Fulda Projektmanager Christian Vey und Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda Dr. Herbert Büttner zum Austausch an ihren Stand gekommen waren.

Zurzeit befindet sich das Konzept noch in der Gründungsphase, doch bereits Mitte 2019 sollen Praktikanten an Unternehmen vermittelt werden. Falls Unternehmen Interesse am Praktikumsjahr hätten, können sie sich dazu unverbindlich per Mail ( kontakt@praktikumsjahr.de ) melden. +++

v.l. Johannes Feik, Malte Bürger, Jan Herold Müller - Gründer des Praktikumsjahres

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