Route durch die Innenstadt

"Friedlich denken ist zu wenig": Traditioneller Ostermarsch setzt Zeichen


Fotos: Marius Auth

01.04.2018 / FULDA - Zum traditionellen Ostermarsch von Gewerkschaften, Parteien und Einzelgruppierungen am Samstagvormittag in der Fuldaer Innenstadt kamen rund 100 Personen zusammen, um gegen Aufrüstung und für weltweiten Frieden zu demonstrieren.


Aufgerufen hatten der DGB, Bündnis 90/Die Grünen, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Pax Christi, attac Fulda, Die Linke. Offene Liste/Menschen für Fulda, Fulda stellt sich quer gegen Rassismus, Die Linke Fulda, der Förderverein Kultur- und Umweltbildung sowie die Naturfreunde Lauterbach. Als Redner konnte Dr. Ulrich Schneider, Bundessprecher VVN-BdA, gewonnen werden: "Wir setzen uns nicht nur für den Frieden, sondern auch gegen die zunehmend stärkere Rechte in Europa ein: Diese Gruppierungen und Parteien verstärken ganz bewusst die gesellschaftlichen Spannungen, drängen in die Innenpolitik und konterkarieren die Möglichkeiten, die Europa für ein friedliches Miteinander bietet. Es ist deshalb nötig, dass antifaschistische, antirassistische und friedensbewegte Gruppierungen eine gemeinsame Perspektive für das Jahr 2019 entwickeln: Dann finden europäische Wahlen statt, dort ist es nötig, gemeinsam Signale für den Frieden und ein tolerantes und offenes Europa zu setzen", so Schneider.

Ein breites Bündnis fand sich deshalb auch auf dem Bahnhofsvorplatz ein, von wo aus die Route des Ostermarsches durch die Innenstadt führte: "Die aktuelle Aufrüstspirale muss beendet werden. Gerade deutsche Rüstungsexporte tragen zum Elend in der Welt bei. Das Zwei-Prozent-Ziel der NATO für den deutschen Rüstungshaushalt ist absurd und kann nicht dazu führen, dass es mehr Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt gibt", erklärt Stefanie Wahl von Pax Christi, der internationalen katholischen Friedensbewegung.

 "Die deutschen Waffenexporte in die ganze Welt betreffen uns inzwischen ziemlich direkt: Jetzt haben wir die Flüchtlinge vor der eigenen Tür, deren Elend wir produziert haben. Die Waffenproduzenten dagegen machen sich nur die Taschen voll", erklärt DGB-Organisationssekretär Franz-Georg Brandt. Auch Wolfgang Bing von ver.di mahnte in seiner Rede Wachsamkeit an - auf Sympathie brauche man nicht unbedingt zu zählen als Aktivist: "Sind wir, die Friedensbewegung von Fulda, herzlich willkommen? Bei all denen, die den Atomwahnsinn weiter betreiben, die mit Lüge die Kriegsgefahr schüren, die die Auslandskriege der Bundeswehr befürworten?" Mit bunten Transparenten und einem Mix aus Parolen unterschiedlichster Couleur ging es die Bahnhofsstraße runter in Richtung Universitätsplatz, staunende Passanten unterbrachen ihr Tun. Ältere Beobachter erinnerten sich allerdings auch an die Hochzeit der Friedensbewegung, als in Fulda Ostermärsche mit bis zu 3.000 Teilnehmern stattfanden. (Marius Auth) +++

X