Ein Gesicht für Gallasini
Vorbereitungen für Sonderausstellung über Barockbaumeister Andrea(s) Gallasini
Foto: Daniel Bley/Vonderau Museum Fulda
31.03.2018 / FULDA -
Der Barockbaumeister Andrea(s) Gallasini hat das Gesicht von Fulda und der Region mit seinen zahlreichen Bauten maßgeblich geprägt. Doch wie sah der Architekt selbst aus? Kaum zu glauben, aber es gibt in den Quellen nur wenige Hinweise auf den gebürtigen Schweizer, geschweige denn auf sein Aussehen, der Jahrzehnte lang in der Domstadt gewirkt hat. Für die Sonderausstellung ab 13. Mai hat das Vonderau Museum Fulda eine Büste und eine lebensgroße Figur erschaffen lassen. Mit intensiver Recherchearbeit, aber auch künstlerischer Freiheit haben die Theaterplastikerin Romana Blum-Bellinger aus Dermbach und Museumsleiterin Dr. Sabine Fechter die Figur Andrea(s) Gallasini erschaffen.
In den nächsten Wochen erhält die Hauptperson der Ausstellung dann noch ihr standesgemäßes Gewand.Besucher werden den Weg Gallasinis vom Stuckateur zum fürstlichen Baumeister anschaulich verfolgen können. Auf zwei Ebenen werden der Lebensweg und das Lebenswerk des 1720 nach Fulda berufenen Architekten mit moderner Vermittlungstechnik präsentiert.Neben viel Formen- und Medienvielfalt bei der Information durch Würfel, Plexiglas-Stelen und Infotafeln fällt besonders das eingerichtete Baubüro auf.
Hintergrund zum Künstler: Andrea(s) Gallasini (1681 - 1766)
Der 1681 in Lugano geborene Andreas Gallasini arbeitete bereits ab 1705 nördlich der Alpen, zunächst als Stuckateur und stieg bereits 1715 zum fürstlich-waldeckschen Bauinspektor auf. 1720 trat er in Fulda im Amt des Bauinspektors in Erscheinung und avancierte dort 1728 für gut 30 Jahre zum fürstlichen Baumeister. In den folgenden Jahren baute er nicht nur zahlreiche Sakralbauten im Fuldaer Umland, sondern realisierte im Zusammenwirken mit seinem Auftraggeber Fürstabt von Dalberg einige städtische, repräsentative Großbauten. Um 1759 zog Gallasini nach Wetzlar, um von dort noch einmal, bereits hochbetagt, im Auftrag des Fürsten Hohenlohe Bartenstein als Baudirektor den Ausbau der Residenzanlage voranzutreiben. Er starb 1766 im Alter von 85 Jahren. (pm) +++