Hoher Besuch im Stadtschloss
Fachvortrag: Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen über Krebs und Viren
Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen trägt sich unter den Augen von Bürgermeister Dag Wehner ins Goldene Buch der Stadt Fulda ein.
Fotos: Hendrik Urbin
25.03.2018 / FULDA -
Einen Nobelpreisträger hat die Stadt Fulda auch nicht alle Tage zu Gast. Und so durfte sich der Krebsforscher Harald zur Hausen am Samstagmittag im grünen Zimmer des Stadtschlosses erst einmal ins Goldene Buch eintragen, bevor er im Anschluss im gut besuchten Fürstensaal einen Fachvortrag zum Thema "Infektionen bei der Krebsentstehung und deren Bedeutung für die Krebsprävention" hielt.
Harald zur Hausens spezielles Forschungsgebiet ist die Entstehung von Krebsarten aus Virusinfektionen. Bereits 1976 publizierte er die Hypothese, dass humane Papillomviren (Warzenviren) eine Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs spielten. Aus dem Verdacht wurde bald experimentell untermauerte wissenschaftliche Gewissheit. In der jüngsten Verganenheit befasste sich zur Hausen, der für die Entwicklung eines Impfstoffes den Medizin-Nobelpreis im Jahr 2008 anerkannt bekam, mit der Frage, ob durch Ernährung mit Rindfleisch beim Menschen Krebs induziert werden kann.
Zur Hausens Besuch sei für die Stadt "eine große Ehre", sagte Bürgermeister Dag Wehner in seiner Begrüßung und dankte besonders auch Professor Dr. Horst Feldmann, dem Direktor des Instituts für Radioonkologie-Strahlentherapie am Klinikum Fulda und Vorsitzendem des Fördervereins der Krebsberatungsstelle Fulda, der den Fachvortrag initiiert hat. Der Förderverein unterstützt die Krebsberatungsstelle Fulda und thematisiert auch Krebsvorsorge und Krebsprävention.
Feldmann selbst skizzierte den beruflichen Werdegang zur Hausens und stellte fest, dass die Möglichkeit einer einfachen Impfung gegen sogenannte "Humane Papilloma-Viren", die in erster Linie für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind, von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werde. "Insgesamt ist die Impfmüdigkeit stark ausgeprägt."
Die einstündigen Ausführungen zur Hausens an dieser Stelle wiederzugeben, ist schier unmöglich. Für den medizinischen Laien waren sie doch allzu komplex, das ging bis runter auf die Molekularebende. An der anschließenden Diskussionsrunde nahmen auch Dr. Thomas Hawighorst, Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda, Oberärztin Nadine Kühn sowie Gynäkologe Andreas Kreß teil. (mw/pm) +++