"Stehe mit 54 voll im Saft"

Rainer Bomba: "Verlasse Verkehrsministerium ohne Groll" - Neuer Job in Sicht

Staatssekretär Rainer Bomba bei der Einweihnung der A 66 bei Neuhof
Archivfoto: Hendrik Urbin

21.03.2018 / BERLIN / SCHLÜCHTERN - In wenigen Tagen wird Staatssekretär Rainer Bomba (CDU, 54) sein Büro im Bundesverkehrsministerium in Berlin räumen müssen. Nach knapp neun Jahren ist Schluss an der Invalidenstraße 44 in Berlin-Mitte. Der neue Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bringt eine neue Führungsmannschaft mit. Die bisherigen beamteten Staatssekretäre Rainer Bomba und Michael Odenwald müssen für Gerhard Schulz und Guido Beermann Platz machen.



Doch der gebürtige Schlüchterner Rainer Bomba, der heute mit seiner Familie im benachbarten Steinau an der Straße (Main-Kinzig-Kreis) lebt, geht ohne Groll. "Es war eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich habe viele neue Freunde in der ganzen Welt kennengelernt", sagt Bomba im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Einer dieser besonderen Freunde ist der ehemalige Boxchampion Vitali Klitschko. Der 46-jährige Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew wird Bomba am Donnerstag erneut besuchen. Bomba holte Klitschko sogar einmal in seine Heimatregion an den Bergwinkel - die Stadtwappen der osthessischen Kleinstadt und der Millionenmetropole zieren jeweils Erzengel Michael. Riesige Straßen- und Brückenbauprojekte in Kiew haben die zwei Politiker zusammengeführt - bei einem Besuch in Klitschkos Büro entdeckte Bomba die Gemeinsamkeiten mit dem Schlüchterner Stadtwappen.

Dies ist aber nur eine kleine Anekdote aus der umfangreichen Zeit Bombas im Verkehrsministerium. "Ich bin hier noch voll eingespannt. Es gibt viel zu tun", sagt der CDU-Politiker, dienstältester Staatssekretär in der obersten Baubehörde Deutschlands. Mit Peter Ramsauer, Alexander Dorbrindt und Christian Schmidt (kommissarisch, alle CSU) erlebte er drei Minister im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. "Es ist eine lange Zeit, die nicht in den Klamotten bleibt", sagt Bomba, der eine enge Verbundenheit zum Mittelstand hat. Milliardenschwere Infrastrukturmaßnahmen, der Bundesverkehrswegeplan mit einem Umfang von 270 Milliarden Euro und ein Ministerium mit rund 23.000 Mitarbeitern - es waren spannende, aber auch fordernde Aufgaben.

In wenigen Tagen wird Bomba von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Entlassungsurkunde erhalten - ein normaler politischer Prozess. Doch mit diesem Akt endet Bombas Zeit im Verkehrsministerium. "Ich freue mich auch darauf, wenn ich mal ein paar Tage ausspannen und mit meiner Schäferhündin spazieren gehen kann", sagt Bomba. 16 Stunden-Arbeitstage, dazu häufige Termine an den Wochenenden - das Arbeitspensum sei schon anspruchsvoll.

Doch lange ausruhen ist nicht Bombas Sache. "Mit 54 stehe ich noch voll im Saft", macht der Kinzigtaler klar. Er befinde sich in Gesprächen, könne aber noch nicht sagen, wohin es ihn in seiner beruflichen Karriere hinziehe. Vielleicht aber schon in wenigen Tagen. (Hans-Hubertus Braune) +++

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