Play-off-Teilnehmer stehen fest

Saarbrücken, Ochsenhausen, Düsseldorf und Maberzell spielen um Meisterschaft

Der Saarbrückener Patrick Franziska
Fotograf: BeLa Sportfoto

19.03.2018 / TISCHTENNIS - Der 1. FC Saarbrücken TT und die TTF Liebherr Ochsenhausen buchten am 17. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) die beiden noch verbliebenen Tickets für die Play-offs. Für den SV Werder Bremen ist der Traum vom Halbfinale dagegen ausgeträumt. Borussia Düsseldorf sicherte sich bereits vor dem abschließenden Spieltag Platz eins.



Mit einem Sieg im Spitzenspiel gegen den SV Werder Bremen hat sich der 1. FC Saarbrücken TT am 17. Spieltag der Tischtennis Bundesliga die Teilnahme am Play-off-Halbfinale gesichert und sich nebenbei für 0:3-Pleite im Hinspiel revanchiert. Ein gelungener Nachmittag für die Saarländer, fand auch Patrick Baum. „Auch wenn wir in den Einzelspielen ein paar Schwierigkeiten hatten, war das 3:0 am Ende verdient.“ Bis es soweit war, musste die Mannschaft von Trainer Slobodan Grujic allerdings Schwerstarbeit verrichten.

Während Bojan Tokic in seinem letzten Heimspiel für Saarbrücken nach verlorenem ersten Satz mit Omar Assar noch vergleichsweise leichtes Spiel hatte, waren die Hürden für Patrick Baum und Patrick Franziska deutlich höher. Baum punktete nach einem zwischenzeitlichen 1:2-Rücktand noch gegen Bremens Spitzenspieler Bastian Steger, Franziskas Duell mit Hunor Szöcs nahm anschließend einen ziemlich kuriosen Verlauf.

Ohne größere Probleme stürmte der 25-Jährige zur 2:0-Satzführung, verlor dann allerdings völlig den Faden – um ihn gerade noch rechtzeitig wiederzufinden. Denn Szöcs führte im Entscheidungssatz bereits mit 2:8, ehe der Durchgang nach einer irren Aufholjagd mit 12:10 doch noch an Franziska ging. Besonders bitter für Szöcs: Seine Niederlage war gleichbedeutend mit dem Ende aller Bremer Play-off-Träume. „Insgesamt war sicherlich etwas mehr drin für uns,“ befand ein enttäuschter Steger. „In Hunors und meinem Spiel hatten wir unsere Chancen.“

Ebenfalls sicher in den Play-offs stehen die TTF Liebherr Ochsenhauen, die mit dem TTC Zugbrücke Grenzau am Nachmittag kurzen Prozess machten und von Bremens gleichzeitiger Niederlage profitierten. Durchaus offen war allerdings zunächst das Duell zum Auftakt in die Begegnung, in der Grenzaus Kirill Gerassimenko Jakub Dyjas um ein Haar noch in den fünften Satz gezwungen hätte. „Ganz zufrieden können wir heute nicht sein“, resümierte daher auch Grenzaus Trainer Dirk Wagner. „Ochsenhausen hat uns die eine oder andere Möglichkeit gegeben, ein besseres Ergebnis zu erzielen.

Doch war haben sie nicht genutzt.“ Und so vergab der junge Kasache seinen Satzball zum 2:2 und unterlag wenig später in der Verlängerung (13:15). Gerassimenkos Teamkollege Constantin Cioti  hatte Simon Gauzy anschließend jedoch nur noch wenig entgegenzusetzen. Nach der Pause macht es dann überraschenderweise Ersatzmann Jörg Schlichter noch einmal spannend. Gegen Joao Geraldo zeigte der 34-Jährige eine ansprechende Leistung und glich zwischenzeitlich zum 2:2 nach Sätzen aus. Im Entscheidungsdurchgang rettete sich dann allerdings Ochsenhausens Portugiese ins Ziel. „Nach dem Champions-League-Spiel am Freitag war es heute nicht einfach für uns“, so TTF-Sportmanager Daniel Zwickl. „Daher sind wir einfach froh, jetzt in den Play-offs zu stehen.“

Rekordkulisse in Unterfranken

Froh sein konnte am Sonntagnachmittag auch der alte und neue Tabellenführer Borussia Düsseldorf, der diese Position nach 3:0-Auswärtsieg bei Aufsteiger TSV Bad Königshofen vor dem abschließenden Hauptrundenspieltag bereits sicher hat. „Das war von allen eine gute Leistung“, fand Borussia-Trainer Heister. „Wir haben das Hinspiel knapp verloren und heute hier doch recht souverän gewonnen. Damit können wir zufrieden nach Hause fahren.“ Ein Extralob holte sich Düsseldorfs scheidendes Sorgenkind Stefan Fegerl ab, der zum Auftakt Darko Jorgic bezwang und seine Mannschaft damit auf Kurs brachte.

„Das war wirklich ein ordentliches Spiel von Stefan“, so Heister. Ein knappes Duell auf Augenhöhe lieferten sich vor der Rekordkulisse fast 1.300 Zuschauern in der Shakehands-Arena anschließend Mizuki Oikawa und Kristian Karlsson – mit dem besseren Ende für den Schweden. Dessen Landsmann Anton Källberg – am Freitagabend im Champions-League-Halbfinale noch mit zwei Niederlagen – setzte gegen Kilian Ort nach der Pause den Schlusspunkt.

Ein schöner Schlusspunkt gelang auch Masataka Morizono. Der japanische Publikumsliebling des ASV Grünwettersbach, der im Sommer in seine Heimat wechseln wird, gab gegen den Post SV Mühlhausen seine Abschiedsvorstellung vor heimischem Publikum und führte die Gastgeber mit zwei Siegen zum 3:1-Heimerfolg. Allerdings hätte die Partie auch einen völlig anderen Verlauf nehmen können, wie Gästetrainer Erik Schreyer betonte. „Für uns war es ein Spiel der vergebenen Chancen, gerade in den ersten beiden Einzeln.“

Zum Auftakt führte Ovidiu Ionescu gegen Morizono im ersten Satz schon mit 9:3, musste sich jedoch mit 10:12 geschlagen geben – um dann völlig den Faden zu verlieren. Auch Daniel Habesohn erging es gegen Ricardo Walther ähnlich. Eine 2:0-Satzführung gab der Österreicher noch aus der Hand. „Auch wenn es für mich am Anfang wieder so lief wie in den letzten Wochen, bin ich froh, dass es hinten raus gereicht hat“, freute sich dagegen Habesohns Gegner Walther. Nachdem Lubomir Jancarik gegen den zuletzt starken Dang Qiu noch einmal verkürzen konnte, erkämpfte Schlussendlich ‚Masa‘ den entscheidenden Punkt.

Bereits am Freitagabend hatte sich der bereits für die Play-offs qualifizierte TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit 3:0 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt durchgesetzt und den siebten Sieg in Serie gefeiert. Der letzte Spieltag der Hauptrunde findet an Gründonnerstag (29. März, 19 Uhr) statt und entscheidet, welche Teams im Play-off-Halbfinale aufeinandertreffen.


Der 17. Spieltag in der Übersicht


TTC Schwalbe Bergneustadt – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 0:3

Alvaro Robles – Jonathan Groth 1:3 (11:9, 6:11, 9:11, 4:11)

Benedikt Duda – Ruwen Filus 2:3 (11:7, 3:11, 11:9, 8:11, 9:11)

Steffen Mengel – Thomas Keinath 1:3 (7:11, 11:8, 11:5, 12:14)


1. FC Saarbrücken TT – SV Werder Bremen 3:0

Bojan Tokic – Omar Assar 3:1 (4:11, 11:9, 11:3, 11:2)

Patrick Baum – Bastian Steger 3:2 (6:11, 11:3, 3:11, 11:7, 11:7)

Patrick Franziska – Hunor Szöcs 3:2 (11:7, 11:7, 6:11, 11:13, 12:10)


TTC Zugbrücke Grenzau – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3

Kirill Gerassimenko – Jakub Dyjas 1:3 (11:4, 4:11, 6:11, 13:15)

Constatin Cioti – Simon Gauzy 0:3 (5:11, 4:11, 10:12)

Jörg Schlichter – Joao Geraldo 2:3 (6:11, 11:9, 3:11, 12:10, 3:11)


TSV Bad Königshofen – Borussia Düsseldorf 0:3

Darko Jorgic – Stefan Fegerl 1:3 (5:11, 11:6, 6:11, 9:11)

Mizuki Oikawa – Kristian Karlsson 2:3 (11:4, 8:11, 7:11, 12:10, 8:11)

Kilian Ort – Anton Källberg 1:3 (11:6, 13:15, 7:11, 6:11)


ASV Grünwettersbach – Post SV Mühlhausen 3:1

Masataka Morizono – Ovidiu Ionescu 3:0 (12:10, 11:8, 11:5)

Ricardo Walther – Daniel Habesohn 3:2 (9:11, 10:12, 11:6, 11:9, 11:7)

Dang Qiu – Lubomir Jancarik 0:3 (10:12, 13:15, 6:11)

Masataka Morizono – Daniel Habesohn 3:2 (12:10, 9:11, 11:3, 7:11, 11:9) +++

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