Wappnen für den "Umsatzkiller"

Handel will vom Hessentag profitieren: Digitales Schaufenster als Chance

In die Hessentagsmeile wird sich vom 7. bis 16. Juni 2019 die Bad Hersfelder Fußgängerzone verwandeln.
(Archiv-) Fotos: Stefanie Harth

14.03.2018 / BAD HERSFELD - Auf florierende Geschäfte – trotz Hessentag – hoffen der Bad Hersfelder Handel und das Gewerbe. Laut Handelsverband sei während der zehn tollen Tage im Juni 2019 mit Umsatzrückgängen in Höhe von bis zu 30 Prozent zu rechnen. „Während des Landesfestes wird sich ein verändertes Kaufverhalten herauskristallisieren. Die Hessentagsbesucher wollen nicht einkaufen, sondern ‚entertained‘ werden. Hinzu gesellen sich logistische Herausforderungen, die es zu meistern gilt“, prognostiziert Felix Wimhöfer, Kurdirektor und Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtmarketing, im Verlauf der Hauptversammlung des Stadtmarketingvereins. „Dem sollten die Händler aktiv gegensteuern.“



Digitales Schaufenster heißt die Zauberformel, um dem möglichen „Umsatzkiller“ Hessentag den Kampf anzusagen. So haben die Gewerbetreibenden die Möglichkeit, sich auf der Hessentagswebseite und Hessentagsapp von ihrer Zuckerseite zu präsentieren, die bereits im Vorfeld des Landesfestes an den Start gehen werden. Dabei soll laut Felix Wimhöfer auf den Aha-Effekt gesetzt werden.

Bürgermeister Thomas Fehling begreift das digitale Schaufenster beziehungsweise ein Onlineshop-System, das auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist, als die Gelegenheit für die Einzelhändler, die Hessentagszeit – trotz der zu erwartenden Einschränkungen – optimal für das Geschäft nutzen können. „Eine solche Plattform bietet die Chance, Kunden zu gewinnen“, unterstreicht der Rathauschef.

Achim Kniese, erster Vorsitzender des Stadtmarketingvereins, stellt klar: „Das ist eine große Aufgabe, die vor uns liegt.“ Zugleich erachtet das Gros der Vereinsmitglieder das Landesfest als „Riesen-Chance“.

Einen weitestgehend positiven Jahresrückblick zieht Jörg Markert, Vorstandsmitglied des Stadtmarketingvereins. Die Aktionstage seien ein voller Erfolg gewesen, lediglich das Nightshopping am 1. Dezember hätte sich als „totaler Reinfall“ entpuppt. „Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, das Lateshopping in der kalten Jahreszeit zu starten“, meint er.

Bei der Hauptversammlung wird zudem deutlich, dass die Rechtsunsicherheit in puncto Sonntags-Shopping für alle Beteiligten eine große Erschwernis ist. „Das Kreuz mit den verkaufsoffenen Sonntagen muss politisch gelöst werden und darf nicht auf die Städte und Kommunen abgewälzt werden“, appelliert Markert. Mehr Infos: http://www.stadtmarketing-hersfeld.de/. (Stefanie Harth) +++

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