Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Kunstverein präsentiert sich in neuen Räumen: Vernissage in Habsburgergasse


Fotos: Erich Gutberlet

12.03.2018 / FULDA - Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne - dass ein Hermann Hesse Gedicht eigentlich alles zum gegebenen Anlass aussagt, davon war am Sonntagnachmittag die zweite Vorsitzende des Kunstvereins Fulda überzeugt. Statt einer Laudatio zur ersten Gemeinschaftsausstellung in den neuen Galerieräumen in der Habsburgergasse zu halten, trug Hannah Wölfel „Stufen“ vor.



Lange war der Kunstverein auf der Suche nach einer neuen Bleibe. In den alten Räumen, so betonte auch Dr. Thomas Heiler, Leiter des städtischen Kulturamtes, habe der Verein nicht länger bleiben können. „Ich erinnere mich an Telefonate, teilweise zu den unmöglichsten Uhrzeiten, weil der Kunstverein in Sorge war, irgendwann schlussendlich vielleicht auf der Straße zu stehen.“ Oft sei es mit großen Schwierigkeiten verbunden, wenn man von einem gewohnten Standort in eine neue Immobilie ziehen müsse. „In diesem Fall aber, so bin ich sicher, bedeutet es eine Verbesserung.“ In kurzen Worten erklärte Dr. Heiler, wie wichtig die Räumlichkeiten auch für die Stadt Fulda seien. „Das Gebäude, in dem wir uns gerade befinden, ist eines der ältesten und historisch bedeutsamen Anwesen im gesamten Stadtgebiet. Die Grundsteine wurden im 13. Jahrhundert gelegt, viele Elemente des Hauses stammen noch aus dem 16. Jahrhundert.“

In den vergangenen zwölf Jahren, so Dr. Heiler, seien immer wieder fachmännische Restaurationsarbeiten durchgeführt worden. „Die Restauratoren haben beispielsweise in den Zimmern rund 40 Schichten Putz und Farbe übereinander gefunden. Da sieht man, wie viel Geschichte hier auch drinnen steckt.“ Dem Kunstverein wünschte der Leiter des Kulturamtes, sie mögen noch weitere drei oder vier Schichten in den kommenden Jahren hinzufügen und die Historie des Hauses weiterführen. Abschließend wies Dr. Heiler auf die so genannte Kölner Decke in einem der Räume hin. „Dies ist einfach einmalig in Fulda.“

Die erste Vorsitzende des Vereins, Anna-Elisabeth Härtel-Geise betonte, sie habe nie geglaubt, einmal in solch schönen Räumen ausstellen zu können. Auch sie bedankte sich bei den Hausbesitzern dafür, dass diese ihnen die Immobilie vermietet haben. „Uns ist natürlich bewusst, dass man das hier weit teurer hätte vermarkten können.“ Generell, so betonte sie, könne der Verein ohne großzügige Spender und Förderer nicht existieren. Auch aus diesem Grund freue man sich immer über neue Vereinsmitglieder.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Sonja Garcia Burgos und Helena Cruzate. Die erste Gemeinschaftsausstellung ist noch bis zum 22. April 2018 in den neuen Räumlichkeiten des Kunstvereins in der Habsburgergasse 2 zu sehen. (Miriam Rommel) +++

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