Und das Braveheartbattle fand doch statt!

Drei „Tapfere Herzen“ auf den Spuren des Extremlaufes unterwegs

Schlussbild auf dem einzigen künstlichen Hindernis: Von links Andreas Stoltz, Thomas Höhn und Frank Mauer.
Fotos: Frank Maurer (12), Barbara Enders (10)

12.03.2018 / BISCHOFSHEIM/Rhön - Extra aus Berlin war er angereist und wollte trotz der recht kurzfristigen Absage des Braveheartbattle die Strecke ablaufen, die er bereits 2017 absolviert hatte. Jener Berliner heißt Andreas Stoltz und er hatte zuvor noch bei Facebook gepostet, dass er an den Start gehen würde und gehofft, viele Gleichgesinnte zu treffen. Wenn man ganz großzügig zwei Leute als viele anerkennt, hat das ja geklappt.



Die beiden Freunde Frank Mauer aus Ipthausen bei Bad Königshofen und Thomas Höhn aus Volkach hatte schon lange genau die gleiche Idee und wunderten sich, dass sie nicht mehr Extremsportler getroffen haben.
Einsame Läufer auf schöner Strecke

Der Originallauf startete bisher immer um elf Uhr, da jedoch  der Rückweg nahezu über die gleiche Strecke wie der Hinweg führte, hätten sie ihrer Meinung auch noch andere Läufer treffen können, auch wenn diese später gestartet wären.

„Es war trotzdem spitze“, urteilen die drei Läufer unisono. „Alle Leute, die wir getroffen haben, waren total freundlich, machten Fotos von uns und feuerten uns an“.

„Der Wirtin von Gasthaus Dickas in Bischofsheim müssen wir besonderen Dank sagen“, betonte Frank Mauer am Ende des Laufes. „Sie hat uns von drinnen gesehen, herein gerufen und gleich Energietabletten verteilt, die sie noch vom letzten Lauf übrig hatte“, erzählte er begeistert. „Wir bestellten etwas zu trinken und das ging dann auch noch aufs Haus“, ergänzte Thomas Höhn.

Dass die drei Extremsportler wirklich auch den Streckenabschnitt in der leicht Hochwasser führenden Brend absolviert hatten, nahm ihnen die Wirtin auch ohne Beweisfoto ab, denn zu den Füßen der Läufer bildete sich eine große Pfütze auf dem Boden.

Anspruchsvoller Genusslauf

Für ihren privaten Braveheartlauf brauchten die drei Sportler 3:20 Stunden. Sie haben den Lauf genossen, immer einmal an markanten Wegepunkten angehalten und Fotos geknipst. „Wir haben uns keinen Stress gemacht, mal kurze Pausen eingelegt und Hindernisse gab es ja leider auch keine zu bewältigen“, berichtete Andreas Stoltz, der bereits zweimal in Bischofsheim am Start war.

Frank Mauer hat schon zweimal in Münnerstadt teilgenommen und 2017 in Bischofsheim. Die Strecke gefällt ihm sehr gut. Für ihn war der Zieleinlauf letztes Jahr in Bischofsheim das Manko, erinnert er sich, denn am Nachmittag waren dort an den Arnsbergliften kaum noch Zuschauer anzutreffen, welche  die Finisher hätten anfeuern und bejubeln können. Er hofft für das nächste Mal auf eine andere Start-Ziel-Gestaltung.


Für den Volkacher Thomas Höhn ist es „einfach geil, wenn du den Kreuzberg hochläufst! Die Strecke ist einfach super.  Start und Ziel auch in Bischofsheim - das wäre einfach toll“! Frank Mauer findet drei aussagekräftige Worte: „Anspruchsvoll, matschig und eisig“, und seine Augen strahlen dabei.

Dem Berliner Andreas Stoltz, der nach eigener Aussage zum Extremlauf fand, weil ihm das Marathonlaufen zu langweilig war, gefiel der Tag in und um Bischofsheim sehr gut. „Das Wetter hat einfach gepasst und es war toll, vom trockenen Gelände bis hoch zum Schnee zu laufen“. Auch er will 2019 wieder in die Rhön kommen.

Natürliche Hindernisse


Dass es keine Hindernisse gab, ist allerdings nicht ganz richtig ausgedrückt, denn es gab keine künstlichen Hindernisse. Der steile Anstieg über die Kreuzbergschanze und die Querung des eiskalten Baches Brend gehören zu den natürlichen Hindernissen, ebenso der knöcheltiefe Schnee am Kreuzberg und die umgestürzten Bäume auf dem steilen Pfad von der Osterburg zur Kreuzbergschanze, welche die Läufer auf Hin- und Rückweg überqueren mussten und die noch vom letzten Wintersturm zeugten.

Gemeinsamer Zieleinlauf


Die letzten Meter bis zum imaginären Ziel haben die drei gemeinsam und sich an den Händen haltend zurückgelegt, so liefen Frank Mauer und Thomas Höhn letztes Jahr auch ein und für 2019 haben sie das auch wieder vor! 

Übrigens hatte Brigitte Vorndran, besagte Wirtin aus dem Gasthaus Dickas, an diesem Tag noch weitere Extremläufer in ihrer Wirtsstube zu Gast. Vier Sportler, die bereits seit längerem ihre Zimmer in Bischofsheim gebucht hatten, waren trotz Absage der Laufveranstaltung angereist und hatten den Tag zu einer ausgedehnten Wanderung genutzt. Auch sie hoffen auf ein Wiederauferstehen der Veranstaltung im Jahr 2019, zu der sie auf jeden Fall wieder kommen werden, dann hoffentlich wieder mit anspruchsvollen Hindernissen und anfeuerndem Publikum.+++

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