Inzwischen über 13 Meter Länge
Frauen Welten Teppich: Wenig Resonanz beim Workshop im „Museum im Vorwerk“
Fotos: Dieter Graulich
05.03.2018 / ULRICHSTEIN -
Seit Samstag dreht sich bis zum Sonntag, den 11. März im „Museum im Vorwerk“ alles rund um die Frau „Im Gestern und im Heute“. In dieser Woche wird auch der „Frauen Welten Teppich“ ausgestellt. Zum Start am Wochenende waren alle Frauen der Region eingeladen „Teil des Ganzen“ zu werden und am „Frauen Welten Teppich“ in einem Workshop mitzuarbeiten. „Sticken können“ war dabei zweitrangig, im Vordergrund standen das kreative Miteinander sowie die Freude daran, eine schöne Tradition weiter zu führen.
Der Workshop sehr schlecht angenommen und es kamen lediglich einige Besucherinnen, die sich den Frauen Welten Teppich ansahen. Das Museumsteam und die Organisatorinnen des Projekt zeigten sich darüber sehr enttäuscht, zumal es in Ulrichstein selbst und den umliegenden Stadtteilen sehr aktive Frauengruppen gibt.
Um dem Ungleichgewicht in dieser Darstellung abzuhelfen wurde zunächst ein Konzept erarbeitet. „Das neue Projekt sollte uns selber darstellen“, erklärt Jutta Richter, eine der drei Damen „erster Stunde“ und unsere Vorfahrinnen, die Jahrtausende immer das gleiche taten, die Menschheit gebären und erhalten. Format und Arbeitsweise sollten dem "Teppich von Bayeux" angepasst werden. Als angestrebte Endgröße sollen 13 Bahnen ohne Anfangs- und Endmotive bestickt werden. Mittelpunkt sei der Lebensbaum, die Weltenesche „Yggdrasil“. Im Yggdrasil, dem Weltenbaum, vereint die germanische Mythologie die neun Welten aus denen das Universum besteht: „Wie oben so unten.“ Nimmt man diesen Leitsatz der Göttergestalt Hermes Trismegistos zur Hand, kann man im Yggdrasil zudem den Mikrokosmos „Mensch“ erkennen. Bisher hat der Frauen Welten Teppich eine Bahn von zehn Metern Länge und ein weiteres Teilstück ist etwas über drei Meter lang.
Das Teppich-Projekt lag nach dem Tod einer der Hauptorganisatorinnen mehrere Jahre brach und wurde erst 2012 wieder in Gang gebracht. Seit 2013 werden jährlich mehrere Ausstellungen und Workshops durchgeführt. Neben Stockhausen selbst war die Gruppe schon in Alsfeld, Lauterbach, Schwalmtal-Rainrod, Herbstein, Stumpertenrod, Lißberg, Ilbeshausen und Willingshausen.
Sehr interessant sei die Vorstellung des Frauen Welten Teppichs im Kloster Walkenried, einer ehemalige Zisterzienserabtei gelegen am Südrand des Harzes nahe dem Dreiländereck Niedersachsen – Sachsen-Anhalt – Thüringen, gewesen. Hier habe man neue beziehungsweise alte Sticktechniken gesehen. Der Weltenteppich ist täglich zu den Öffnungszeiten Donnerstag bis Samstag 13 bis 17 Uhr und Sonntag 10 bis 17 Uhr im „Museum im Vorwerk“ zu sehen. (gr) +++