Qualitätssicherung mit Fachverstand
Symposium: 20 Jahre Ärztliche Leitung Rettungsdienst - Kreis war Vorreiter
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02.03.2018 / REGION -
Vor 20 Jahren ging der Main-Kinzig-Kreis als erster hessischer Landkreis voran, mittlerweile gibt es überall im Land Ärztliche Leiter Rettungsdienst (ÄLRD), die für die Qualitätssicherung im Rettungsdienst zuständig sind. Passend zu diesem „Geburtstag“ hat der Main-Kinzig-Kreis zu einem Symposium ins Main-Kinzig-Forum eingeladen, um über die aktuelle Situation des Rettungsdienstes zu sprechen. Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler dankte dabei den „Visionären von einst“, die nicht nur für den Main-Kinzig-Kreis, sondern auch für das Rettungsdienstwesen allgemein wertvolle Grundlagen geschaffen hatten.
„In den vergangenen Jahren hat sich der Anspruch an den Rettungsdienst enorm erhöht. Die Beanspruchung des Rettungsdienstes – in Zahlen bei den Alarmierungen leicht zu erkennen – hat sich ebenfalls erhöht. Und gleichzeitig fällt die Suche nach Fachkräften für den Rettungsdienst und das Ringen um Entlastung für die Verbände sehr schwer“, skizzierte Simmler gleich zu Beginn die größten aktuellen Herausforderungen für den Rettungsdienst.
Bei allen Lösungsschritten sei es wichtig, so Simmler, die Qualität der Rettungseinsätze, der schnellst- und bestmögliche Einsatz am Patienten, im Fokus zu behalten: „Worauf wir als Rettungsdienstträger dabei heute längst nicht mehr verzichten können, ist das Know-how, der Fachverstand aus dem Rettungsdienst selbst.“
Nicht nur um den Blick zurück ging es beim Symposium, sondern auch um die heutige Situation im Rettungsdienstbereich. Namhafte Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet konnte das Gefahrenabwehrzentrum dafür gewinnen. Unter ihnen befanden sich der Vorsitzende des Bundesverbandes Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Professor Dr. Alexander Lechleuthner aus Köln, und der Vorsitzende des Fachverbandes Leitstellen, Achim Hackstein aus Flensburg, aber auch Ralph Ries, stellvertretender Geschäftsführer der Main-Kinzig-Kliniken. In drei Themenblöcken beschäftigten sich die rund 100 aus ganz Deutschland angereisten Teilnehmer mit nahezu allen relevanten Fragen des Rettungsdienstes, von der inneren Organisation über die Qualitätssicherung bis hin zu bereichsübergreifenden Kooperationen, um den Rettungsdienst zu entlasten beziehungsweise ihn zu stärken.
Einen interessanten Ausblick gab dabei Stefan Scheidmantel vom Hessischen Sozialministerium, der in Begleitung seines Amtsvorgängers und langjährigen Leiters des Rettungsdienstreferats, Ministerialrat a. D. Wilhelm Schier, über die künftigen Herausforderungen sprach. Das Thema wurde nochmals im Schlussreferat von Ralph Ries aufgegriffen, der über die „grenzenlose Notfallversorgung“ sprach und den Teilnehmern dabei die Vorstellungen der Hessischen Krankenhausgesellschaft näherbrachte.
Günther Seitz, stellvertretender Leiter des Gefahrenabwehrzentrums, bedankte sich bei allen Teilnehmern und fasste die Diskussionen am Schluss so zusammen, „dass die Rettungsdienst- und Leitstellenstruktur in Hessen effizient aufgebaut und hoch belastbar ist“. Das fortlaufende Qualitätsmanagement sorge für ständige Optimierungen und sollte deshalb auch zukünftig von den politischen Entscheidern auf Landes- und Bundesebene als Fundament für die wohnortnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung weiter ausgebaut werden. +++