Möbel nach Tetris-Prinzip geladen

Lkw-Kontrollen rund um das Kirchheimer Dreieck - Spanngurt zu Dekozwecken

Diverse Polstermöbel wurden hier nach dem Tetris-Prinzip in den unterdimensionierten Aufliegern verschachtelt geladen
Fotos: Polizeipräsidium Osthessen

01.03.2018 / BAD HERSFELD / KIRCHHEIM - Anfang der Woche fielen dem Kontrollteam des Regionalen Verkehrsdienstes der Polizei in Bad Hersfeld mehrere Sattelzüge im Bereich Kirchheim auf, die aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes für die Polizei kontrollwürdig erschienen. So konnten hier zum Beispiel zwei polnische Sattelzüge, die im Konvoi fuhren, zusammen einer Kontrolle unterzogen werden. Die Aufschrift auf der Plane 'Funiture' versprach, was die Ladung anschließend offenbarte. Diverse Polstermöbel, die nach dem Tetris-Prinzip in den unterdimensionierten Aufliegern verschachtelt geladen wurden. Eine Ladungssicherung war hier Fehlanzeige. Laut Auskunft der Fahrer durften sie die Polster nicht sichern, da hierdurch die Gefahr bestehe, sie zu zerstören.



Auch der nächste bulgarische Sattelzug entpuppte sich als Treffer. Der starke Kneipengeruch versprach schon nichts Gutes. Nach dem Öffnen des Heckportals des Sattelzuges, der als Abfalltransport deklariert war, sah man, dass die Ladung aus 84 Würfeln aus gepressten Aluminium, überwiegend Bierdosen bestand. Zwar wurde je ein Spanngurt pro Würfelreihe, man könnte sagen zu Dekozwecken, darüber gelegt, allerdings konnte aufgrund der Beschaffenheit der Ladung die nötige Vorspannkraft nicht erreicht werden. Die Folge war, dass alle Gurte locker waren, und die Würfel sich langsam in die Einzelbestandteile auflösten.

Krönender Abschluss war ein polnischer Sattelzug, der knapp 23 Tonnen Flachstahl transportierte, die er mit sechs Spanngurten gesichert hatte. Rechnerisch kam hier allerdings eine Anzahl von über 200 benötigten Spanngurten raus, um diese Ladung in diesem Auflieger sichern zu können. Dies war schlichtweg nicht machbar.

Allen vier Sattelzügen wurde die Weiterfahrt mit den zum Transport ungeeigneten Fahrzeugen untersagt. Neben dem Aufwand, die Ladung vor Ort umzuladen, wird bei der Bußgeldstelle in Kassel die Einziehung des Wertes der Taterträge angeregt. Hintergrund ist, dass die Begehung von Ordnungswidrigkeiten sich für die Unternehmen nicht lohnen darf. Der errechnete Einziehungsbetrag der vier Verfahren beträgt insgesamt 12.400 Euro. (pm) +++

Die Ladung bestand aus 84 Würfeln aus gepressten Aluminium, überwiegend Bierdosen und war kaum gesichert

23 Tonnen Flachstahl

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