Holzrücken mit Pferden

Wald- und Boden schonende Rodung - Haselmaus wird geschützt

Kerstin Wipke mit ihrem 10 Jahre alten Rheinisch Deutschen Kaltblut "Nanuk"
Fotos: Gerhard Manns

27.02.2018 / LUDWIGSAU - Nachdem die Ludwigsauer Gemeindevertreter im Kreis Hersfeld-Rotenburg durch einstimmigen Beschluss den Weg frei gemacht hatten, sind jetzt auf der Trasse der zukünftigen 380 Kilovolt-Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar im Gemeindegebiet die Rodungsarbeiten in vollem Gange.

Pferde werden teilweise zum Holzrücken eingesetzt



Dabei werden zum Schutz des Bodens und der seltenen Haselmaus auf einigen Abschnitten Pferde eingesetzt, die die Baumstämme aus dem Waldgebiet ziehen und am Wegesrand zum weiteren Abtransport ablegen. Der überwiegende Teil der Rodungsarbeiten jedoch wird mit Rücke-Maschinen durchgeführt.

Es gibt kaum noch Holzrücker mit Pferden

Wie Reemt Bernert, verantwortlicher Referent für Bürgerbeteiligung und der Teilprojektleiter für Forst und Ökologie von Tennet, und Henner Ellerbruch auf Nachfrage von O|N mitteilten, ist es gar nicht so einfach, bei der Ausschreibung zu diesen Arbeiten geeignete Holzrücker zu finden, die noch auf die "altmodische" Art mit Pferden die Stämme aus dem Wald holen.

Zurzeit sind Kerstin Wipke aus Habichtswald mit ihren beiden Rheinisch Deutschen Kaltblüter Pferden und Daniel Rudloft aus Empfertshausen/Thüringen mit einem Schwarzwälder Kaltblutmix und einem Rheinisch Deutschen Kaltblut dabei und transportieren die geschlagenen Stämme oberhalb des Umspannwerkes aus dem Wald.

Da beide Holzrücker zwei Pferde dabei hatten, wird eins am Vormittag und eins am Nachmittag eingesetzt, damit die Tiere nicht zu stark belastet werden. Besonders schwierig sind die kräftezehrenden Arbeiten für Mensch und Tier im unwegsamen Gelände oder wie jetzt, am Hang oberhalb des Umspannwerkes in Mecklar. Da müssen Kerstin Wipke und Daniel Rudloft schon gut aufpassen, dass sich beim Ziehen der Stämme Mensch und Tier nicht verletzen.

Neben den Pferden wurde auch eine Holzrücke-Maschine eingesetzt und einige Arbeiter waren mit Motorsägen dabei, fällten die Bäume und zersägten die Stämme auf die passende Länge zum Abtransport. (Gerhard Manns)+++

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