Wahlen bei Feuerwehr Ludwigsau

Jede sechste Feuerwehr-Aktive eine Frau - sehr gute Nachwuchsarbeit

Einsatz beim Unfall eines Holzlasters
Fotos: Gerhard Manns

25.02.2018 / LUDWIGSAU - Mit konstanten Mitgliederzahl von 52 Frauen und 262 Männern haben die Feuerwehren von Ludwigsau (Kreis Hersfeld-Rotenburg) auch 2017 nichts von ihrer Schlagkraft verloren. Im Gegenteil: die Einsatzabteilungen verbuchten sogar zwei Aktive mehr als im Vorjahr. Ein Hauptgrund dafür ist sicherlich die sehr gute Nachwuchsarbeit bei den Bambini- und Jugendfeuerwehren, die bei den einzelnen Ortsteilfeuerwehren in Ludwigsau schon seit vielen Jahren geleistet wird. Diese gute Nachricht konnte Gemeindebrandinspektor Thorsten Ernst in seinem Rechenschaftsbericht den 184 Feuerwehrleuten und Gästen in der „Besengrundhalle“ im Ortsteil Tann verkünden.



Den Alters-und Ehrenabteilungen gehören 82 Kameraden an und in den sechs Jugendfeuerwehren sind 43 Mädchen und 58 Jungen aktiv. In den vier Kinderfeuerwehren lernen 25 Mädchen und 18 Jungen den Feuerwehralltag kennen und in den 13 Feuerwehrvereinen unterstützen 1678 Frauen und Männer die Feuerwehr mit ihrer Mitgliedschaft.

Dem Problem des drohenden Personalmangels bei Einsätzen zu ungünstigen Tageszeiten (Tagesalarmbereitschaft), ist man in Ludwigsau mit den vor einigen Jahren gebildeten Löschgruppen, wo mehrere Ortsteilwehren zusammengefasst sind, rechtzeitig und sehr erfolgreich entgegengetreten. Dabei sind die Wehren Meckbach und Mecklar sogar noch einen Schritt weiter gegangen, sie bilden nur noch eine Einsatzabteilung und sind komplett zur Löschgruppe Eins zusammengelegt worden. Die beiden Feuerwehrvereine sind davon unberührt und bleiben weiterhin selbstständig.

Bei den Atemschutzgeräteträgern sieht GBI Ernst noch viel Luft nach oben, denn es sind gerade mal 84 von den insgesamt 314 Aktiven als einsatzbereit gemeldet, was 27 Prozent der aktiven Wehrleute entspricht, das seien eindeutig zu wenige. An 63 Lehrgängen nahmen die Aktiven auf Landes- und Kreisebene teil und zu 38 Einsätzen mussten die Ludwigsauer Blauröcke im Jahr 2017 ausrücken, davon waren 11 Brand- und 15 Hilfeleistungseinsätze.

GBI Ernst kündigte für dieses Jahr wieder mehrere Alarmübungen für die Löschgruppen an. Zum Abschluss seines sehr umfangreichen Jahresberichtes bedankte er sich bei Bürgermeister Thomas Baumann, den gemeindlichen Gremien und allen Kameradinnen und Kameraden für die Unterstützung und Zusammenarbeit.

Gemeindejugendfeuerwehrwart Stephan Albracht berichtete von vielen Veranstaltungen der Bambini- und Jugendfeuerwehren, besonders von der Teilnahme der Mädchenmannschaft Gerterode und der Mannschaft aus Reilos beim Landesentscheid in Alsfeld, sowie der Gruppen Ersrode und Friedlos beim Osthessen Cup in Freigericht-Somborn.

Ludwigsau hat mit den 13 Ortsteilen eine schlagkräftige Feuerwehr und das hat sie im Jahr 2017 wieder bei allen Einsätzen zum Schutz der Bürger eindrucksvoll bewiesen. Für die stetige Einsatzbereitschaft bedankte sich Bürgermeister Thomas Baumann bei den Ehrenamtlichen auch im Namen der Ludwigsauer Bürgerschaft. Der Brand- und Katastrophenschutz sei in Ludwigsau sehr gut aufgestellt. Die Freiwilligen Feuerwehren seien unverzichtbar, was sie bei den vielfältigen Einsätzen immer wieder bewiesen haben. Der Brandschutz habe in Ludwigsau einen hohen Stellenwert und 2017 wurde wieder viel Geld für den Brandschutz ausgegeben, eine sinnvolle Investition. Über die zukünftige Finanzierung müsse man sich Gedanken machen.

Baumann ging auch kurz auf den Gemeindefeuerwehrtag im Vorjahr ein, den die drei Wehren Nieder- und Oberthalhausen mit Beenhausen gemeinsam ausgerichtet hatten. Das sei seiner Meinung nach ein eindrucksvoller Beweis gewesen, dass kleinere Ortsteilwehren im Verbund großes leisten können. Man fühlte sich im Festzelt in Niederthalhausen in alte Zeiten zurückversetzt, wo klassische Feuerwehrfestivitäten wieder fühlbar wurden. Baumann bedankte sich beim GBI-Führungstrio und allen Wehrleuten für das gute Miteinander.

Bei den Neuwahlen des Gemeindebrandinspektors Thorsten Ernst und seiner beiden Stellvertreter Daniel Herbst und Sebastian Lehn gab es keine Überraschungen. Alle drei wurden von den Aktiven für weitere fünf Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Auch die beiden Gemeindejugendfeuerwehrwarte Stephan Albracht und Mirco Schuster bestätigte die Versammlung durch einstimmiges Votum.

Grußworte sprachen noch der Vorsitzende der Gemeindevertretung Peter Schütrumpf, Kreisbrandmeister Patrick Kniest, der die hervorragende und professionelle Einsatzarbeit der Feuerwehr Ludwigsau lobte, Kreisjugendfeuerwehrwart Bernd Spoelstra und Kreisverbandsvorsitzender Thomas Specht, der Bürgermeister Thomas Baumann für seine Verbundenheit und Unterstützung für die Feuerwehr mit der „St. Florians-Medaille in Silber am Bande“ auszeichnete. Wie schon mehrfach in den Medien berichtet wurde, geht Baumann nach 24-jähriger Tätigkeit als Bürgermeister von Ludwigsau im August 2018 in seinen wohlverdienten Ruhestand. (Gerhard Manns) +++

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