Leist wird Pächter im Traditionshaus
"Rhöner Botschaft" wird "Saxenhof": Osthessische Qualität soll Thüringer locken
Fotos: Marius Auth
21.02.2018 / DERMBACH -
Die "Rhöner Botschaft" in Hilders, die im Dezember 2017 ihre Pforten schließen musste, hat eine neue ständige Vertretung im 20 Kilometer entfernten thüringischen Dermbach gefunden. Koch Björn Leist hat im traditionellen "Sächsischen Hof", in dem bereits Kaiser und Fürsten weilten, als Pächter große Pläne - nur für die liebgewonnene Metzgerei ist noch kein Platz gefunden.
Der Besitzer des Hotels "Sächsischer Hof", Thomas Fickel aus Meiningen, hat Leist bereits vor einem Jahr kontaktiert und versucht, den Koch für sein Haus abzuwerben: Fickel besitzt zwei weitere Hotels in Schmalkalden und hat das Traditionshaus in Dermbach, das bereits 1623 erbaut wurde, im letzten Jahr aus der Insolvenz gekauft - fehlte nur noch ein Koch samt Küchenteam. Momentan wird das Haus renoviert und eine Küche verbaut, die den Ansprüchen des Sternekochs gerecht wird. Am Osterwochenende soll das Hotel in neuem Glanz erstrahlen und für Gäste eröffnet werden, Mitte April die Gaststube. 27 Zimmer und ein separates Apartmenthaus mit fünf großen Apartments über zwei Etagen sollen auch Touristen locken.
Leist war vom urtümlichen Charme des Hauses angetan und sagte zu - trotz Alternativen im osthessischen Gebiet: "Viele haben gesagt: Komm doch nach Fulda, das ist ein Selbstläufer für dich. Ich hatte insgesamt 15 Anfragen, aber ich fühle mich in der Rhön wohl. Direkt in Fulda ein touristisches Gesamtpaket anbieten zu können ist schwer - hier kann man den Gästen die Rhön nahebringen, hier kann man durch weitere Angebote des Hauses wie Biergarten, Apartments und Wellness-Bereich Urlauber auch länger halten", so Leist.
Im "Sächsischen Hof", der zum "Saxenhof" werden soll, um den Leist-Stil widerzuspiegeln, stimme allerdings die Infrastruktur - im Hilderser Haus einer der Schwachpunkte: "Wenn es im Winter nicht richtig warm wurde, musste man besonders nett sein und ein vorzügliches Frühstück machen, um die Gemüter zu beruhigen. Die Einrichtung hat auch nicht mehr den Standards entsprochen, da kam man auf keinen grünen Zweig. Wenn dagegen alles neu eingerichtet ist, kann man sich richtig entfalten, davon profitieren auch die Gäste", so Leist. (Marius Auth) +++