Rathaus erhält zweiten Haupteingang
Pläne für den millionenteuren Umbau konkreter - besserer Brandschutz
Foto: Architektenbüro Staubach und Partner
17.02.2018 / HÜNFELD -
Das Hünfelder Rathaus wird nach den Plänen des Fuldaer Architekturbüros Staubach und Partner einen zweiten Haupteingang im rückwärtigen Bereich in der Rathausgasse erhalten. Wie Bürgermeister Stefan Schwenk dazu mitteilt, ist die geforderte Barrierefreiheit beim Zugang über den historischen Haupteingang an der Frontseite des Gebäudes sowohl technisch als auch denkmalpflegerisch nicht realisierbar. Deshalb sehe das Konzept des Architekturbüros Staubach und Partner vor, einen zweiten Haupteingang mit einem transparenten Glaskubus zu schaffen, der das historische Bild der rückwärtigen Fassade transparent sichtbar bleiben lässt.
Zu diesen Plänen liege mittlerweile auch die Zustimmung der Denkmalpflegebehörden vor, mit denen es im Vorfeld intensive Abstimmungen gegeben hatte. Über den zweiten Haupteingang in der Rathausgasse können künftig auch mobilitätseingeschränkte Menschen das Rathaus ebenerdig und barrierefrei erreichen. Durch den Glaskubus, der als Windfang geschaffen wird, können Besucher den gläsernen Aufzug im Treppenauge des Treppenhauses erreichen, der alle Geschossebenen des Hauses barrierefrei erschließen wird.
Die intensiven Untersuchungen der Bausubstanz, die in den letzten Wochen und Monaten vorgenommen wurden, haben nach Angaben des Bürgermeisters auch weitere Herausforderungen mit Blick auf den Brandschutz zutage gefördert. In enger Abstimmung mit den Bau- und Brandschutzbehörden beim Landkreis Fulda seien dazu mittlerweile Lösungsvorschläge entwickelt worden, die in die Planungen übernommen wurden. Weil gleichzeitig, entgegen der Konzeptstudie, auf ein zweites Fluchttreppenhaus und die transparente Brücke zum Nachbargebäude Mittelstraße 9 verzichtet werden könne, zeichneten sich bislang keine Kostenerhöhungen ab, obwohl weitaus tiefer in die innere Gebäudesubstanz eingegriffen werden müsse, um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen. Das Rathaus sei nicht nur ein öffentliches Verwaltungsgebäude, sondern auch Veranstaltungsstätte und müsse daher erhöhte Anforderungen erfüllen.
Umbaumaßnahmen wird es auch im benachbarten Haus Mittelstraße 9 geben, wo ebenerdig in dem früheren Ladenlokal das Bürgerbüro einziehen soll. In den Obergeschossen werden die Ordnungsbehörde, das Standesamt und die Finanzverwaltung untergebracht. In dem Gebäude gibt es bereits einen Aufzugsschacht, der allerdings gegenwärtig nur mit einem Lastenaufzug vom Erdgeschoss zum Kellergeschoss ausgestattet ist. In diesem Schacht soll ein Personenaufzug eingebaut werden, über den künftig alle Etagen barrierefrei erschlossen werden könnten. Weiterhin soll es an diesem Gebäude Verbesserungen beim Brandschutz und der Energieeffizienz sowie zusätzliche Belichtungsmöglichkeiten durch den Einbau von weiteren Fenstern geben, um dort die Raumqualität zu verbessern.
Vorbereitende Maßnahmen für beide Bauprojekte werden nach den Worten des Bürgermeisters bereits in den Osterferien erfolgen. Insgesamt ist das Vorhaben mit rund 6,5 Millionen Euro veranschlagt. Dazu erhält die Stadt Hünfeld Fördermittel aus Investitionsprogrammen des Landes und des Bundes in Höhe von 1,5 Millionen Euro. (pm)+++