4. März: Wahl im Königreich

Bürgermeister 2.0 - Peter Geffe will sich seinen Traum erfüllen

Peter Geffe (54) möchte am 4. März ins Fliedener Rathaus einziehen
Fotomontage: O|N

22.02.2018 / FLIEDEN - Der Kampf um den Chefsessel im Rathaus von Flieden (Südlicher Kreis Fulda) hat begonnen: Das Königreich sucht ein neues Oberhaupt. Die Direktwahl, für die es zwei Kandidaten gibt, wurde auf den 4. März festgelegt. Der amtierende Bürgermeister Christian Henkel (CDU) und Peter Geffe (parteilos) verraten im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS ihre Ziele als Bürgermeister und was sie jeweils zur Kandidatur bewogen hat.



In Petersberg hat er bei der Bürgermeisterwahl im letzten Jahr mit 28,2 Prozent den Kürzeren gezogen, aber jetzt will es der 54-Jährige noch einmal wagen: er möchte seinen beruflichen Traum endlich erfüllen. Der gebürtige Schlüchterner erlangte 1987 sein Bauingenieur-Diplom und wohnt seit diesem Zeitpunkt in Fulda Galerie. Von 1987 bis 1992 arbeitete er in verschiedenen Ingenieurbüros und ist seit 1992 beim Abwasserverband Fulda: "Ich habe von 1999 bis 2000 eine Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt absolviert und bin seit 2003 Leiter der Kanalabteilung im Abwasserverband Fulda mit Personalverantwortung für 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich verantworte jährlich ein Haushaltsvolumen von zehn Millionen Euro." Doch für das Bürgermeisteramt würde er seinen jetzigen Job für mindestens zwei Amtsperioden aufgeben.

Der zweifache Vater kann sich der Unterstützung durch Grüne und SPD sicher sein. "Nach der Wahl in Petersberg im September letzten Jahres, wurde ich schon früh von verschiedenen Seiten angefragt, ob ich mir vorstellen könnte, für Flieden erneut anzutreten", so Geffe. Doch die Wahl in Petersberg gehöre der Vergangenheit an und nun will er nach vorne blicken: "Ich kenne den zeitlichen Aufwand für dieses Amt, doch meine beiden Töchter sind nun alt genug. Jetzt habe ich Zeit, mir meinen Wunsch zu erfüllen."

"Flieden mit neuem Schwung gemeinsam fit für die Zukunft machen" das ist ein Motto von Geffe, welcher sich selbst als kreativ beschreibt. In Flieden sieht Geffe großes Potenzial. In Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu treten, ist dabei ein zentrales Anliegen des 54-Jährigen. Im Gespräch mit den Fliedenern habe er mitbekommen, dass teilweise Unzufriedenheit herrscht. "Es gibt wohl oft keine Rückmeldung auf Anträge und Anliegen der Ortsbeiräte. Das geht so nicht." Er selbst würde als Bürgermeister konsequenter durchgreifen und die Bürger nicht hängen lassen. "Ich werde es anpacken." Seine erste Amtshandlung habe er auch schon genau geplant: "Ich verschaffe mir einen Überblick über Abläufe und das geht nur mithilfe der Rathausmitarbeiter." Kontakt suchen und Transparenz herstellen - nicht nur zu den Angestellten der Gemeinde, sondern auch zu engagierten Bürgern.

Eines der zentralen Schwerpunkte von Geffe ist die Jugendarbeit. So sollen Vereine, die sich besonders in der Jugendarbeit engagieren, eine größere Förderung von der Gemeinde bekommen. Und auch in Hinblick auf die Senioren will Geffe etwas verändern. "Der aktuelle Nahverkehr ist nicht zumutbar. Ein Gemeindebus könnte die Senioren beispielsweise zum Arzt oder in den Supermarkt bringen." Zudem müsse die lokale Wirtschaft im Königreich gestärkt werden. "Bereits angesiedelte Gewerbetreibende müssen gehalten werden. Die Lage an der A 66 ist ein optimaler Standort."

Geffe tritt zwar als parteiunabhängiger und parteiloser Kandidat an, war aber lange Zeit Mitglied der Sozialdemokraten und saß für die SPD im Kreistag. Wieso dann der Austritt aus der Partei? "Mich störte der Fraktionszwang, denn ich habe keine Berührungsängste gegenüber anderen demokratischen Parteien." Wenn sich die Fliedener am 4. März für ihn entscheiden, will Geffe in der kommenden Fastnachtskampagne in Rückers auftreten und könnte sich sogar vorstellen, seinen Wohnsitz ins Königreich zu verlegen. (Nina Bastian) +++

Der zweifache Vater möchte sich seinen beruflichen Traum erfüllen
Archivfoto: Marius Auth

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