Kinderuni über Bakterien

Jeder von uns hat Abermillionen winziger Begleiter

Die Nachwuchsstudenten hatten bereits jede Menge Vorwissen
Fotos: Julius Böhm

15.02.2018 / FULDA - Das Versprechen "Du bist nie alleine!" könnte Schutz und Geborgenheit bedeuten - aber auch einen ungebeten Begleiter suggerieren. Bedenkt man, dass jeder Mensch von mehr als 1.000 Milliarden (diese Zahl hat zwölf Nullen) winzigen Weggefährten umgeben ist, kann einem schon mulmig zumute werden. Rund zwei Kilogramm Bakterien und Viren leben auf der Haut und im Darm eines jeden von uns.

Und sie waren am Mittwoch Thema in der Kinderuniversität der Kinder-Akademie Fulda. Der Immunologe Prof. Dr. Peter Kern dozierte vor rund 40 Nachwuchsstudenten mit jeder Menge Vorwissen im Hörsaal des Fuldaer Klinikums über Bakterien und Viren und wie uns unser Immunsystem vor manchen vor ihnen schützt. 

"Denn Bakterien gibt es eigentlich nur auf der Haut und in unserem Darm", erklärte der Professor, "und solange sie dort sind, wo sie hingehören, sind sie auch kein Problem." Jeder hat sich aber schon einmal verletzt, geschnitten oder das Knie aufgeschürft. Dann ist das Innere des Körpers plötzlich nicht mehr abgeschirmt. Dann können die sonst harmlosen Bakterien zu Eindringlingen werden.

Und wer beschützt uns?


"Das Problem ist: Bakterien fühlen sich in unserem Körper pudelwohl. Es ist warm und gibt genügend Nährstoffe zum Essen", so Kern weiter, "wäre niemand da, um sie aufzuhalten, würden sich die Bakterien ziemlich schnell vermehren. Schon nach elf Stunden wäre ein erwachsener Mensch ein einziger Bakterien-Klumpen."

Zum Glück gebe es aber die Körperpolizei - das Immunsystem. Rund 25.000 Milliarden weiße Blutkörperchen sind vornehmlich im Blut, aber auch direkt in Organen, unterwegs, um Bakterien den Garaus zu machen. Entdecken sie einen Eindringling, wird dieser sprichwörtlich verschlungen und somit abgetötet. Das weiße Blutkörperchen stirbt dabei aber auch - einen Heldentod und wird zu Eiter. "Der weiße Punkt bei einem Eiterpickelchen besteht aus einer Million abgestorbener weißer Blutkörperchen", sagte Kern. 

Man ist also nie allein, dafür aber gut gegen Bakterien und Viren geschützt. (Julius Böhm)

In der kommenden Woche (Mittwoch, 21. Februar) beschäftigt sich die Kinderuniversität mit der Frage "Warum braucht der Mensch Blutgefäße oder warum wird der Mensch so alt wie seine Gefäße?". Wieder um 16 Uhr im Hörsaal des Klinikums Fulda. Der Gefäßchirurg Dr. Richard Kellersmann wird dann dozieren. +++

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