Über die Kraft von Argumenten

Rhetorisch geschickt: „Jugend debattiert“ an der Wigbertschule

Die Jury bestehend aus (von links) Klaus Mirk, Lisa Noodt, Tatjana Reiter, Franziska Weber und Volker Dehler
Foto: Wigbertschule Hünfeld

12.02.2018 / HÜNFELD - An der Wigbertschule in Hünfeld wurde jetzt das Schulfinale von „Jugend debattiert“ ausgetragen. Bei diesem Wettbewerb stehen sich pro Debatte zwei Schülerteams gegenüber. Zwei Schüler vertreten die „Pro-Seite“, die für eine These eintreten, und zwei andere, die „Contra-Seite“, die dagegen argumentieren. Das Interessante daran ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler ihre Position nicht aussuchen können. Zufällig wird entschieden, wer welche Seite vertreten muss. So müssen die Schülerinnen und Schüler eine Ansicht vertreten, die nicht unbedingt ihrer eigenen Meinung entspricht. Hierbei lernen sie, beide Seiten einer Thematik differenziert und ausgewogen zu betrachten und sie überzeugend darzustellen.

Im Deutschunterricht wurden die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe, der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe, auf diese anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet. Sie lernten, wie man die zweiminütige Einführungsrede strukturiert und wie man sich in der zwölfminütigen freien Aussprache gut einbringen kann. Dass sie die Kernargumente im Schluss gut auf den Punkt bringen können, konnte man bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs gleichermaßen feststellen.

Diese und andere rhetorische Kompetenzen, wie das Eingehen auf die Argumente des anderen, das fließende freie Argumentieren sowie die problemlösende Kompromissbereitschaft sind zentrale Bewertungskriterien für die aus Lehrerinnen und Lehrern bestehende Jury. Herausstechend war in diesem Jahr der faire Umgang der Debattanten miteinander: Im Gegensatz zu manch anderen Debatten aus der Vergangenheit fielen sich die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel nie einander ins Wort.



Die Themen, die debattiert wurden, waren allesamt aktuell und thematisch breit gefächert: Es ging beispielsweise um die Abschaffung des Videobeweises in der Bundesliga oder um die Frage, ob auf die Noten im Sportunterricht verzichtet werden sollten. Die Themen für die beiden Finalrunden waren einerseits die Legalisierung von Marihuana (9. Jahrgangsstufe) und andererseits die Frage nach einem Smartphone-Führerschein für Jugendliche (Einführungsphase).

In der ersten Runde gewann Tim Ebert (9B) den ersten Platz und Stefanie Kunz (9F) den zweiten. Die zweite Runde entschied Gabriel Mai (E1L) für sich, gefolgt von Fabian Bock (E1G) auf dem zweiten Platz. Alle Siegerinnen und Sieger nehmen nun an der zweiten Runde des Wettbewerbs, dem Nordhessen-Entscheid, im Hünfelder Rathaus teil.

Bewertet wurden die Schülerinnen und Schüler von einer Jury bestehend aus den Lehrerinnen und Lehrern Tatjana Reiter, Franziska Weber, Klaus Mirk und Volker Dehler sowie der Schülerin Lisa Noodt, die beim vorletzten Wettbewerb gewonnen hatte. Am Ende gaben die Mitglieder der Jury den jungen Schülerinnen und Schülern Feedback und Tipps für die kommenden Wettbewerbe. Zudem erhielten die Gewinner des Wettbewerbs als Preis einen Büchergutschein, den die Elternschaft der Wigbertschule gesponsert hatte. +++

Sieger im Wettbewerb der 9. Jahrgangsstufe: 1. Platz Tim Ebert (rechts), 2. Platz Stefanie Kunz

Sieger im Wettbewerb der Einführungsphase: 1. Platz Gabriel Mai (rechts), 2. Platz Fabian Bock

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