Investor abgetaucht
30 Millionen-Projekt nur Luftnummer? - City-Outlet vor dem Aus
Grafiken (2): Outlet Holding
08.02.2018 / GELNHAUSEN -
Es sollte das erste innerstädtische Outlet-Center Hessens werden und zudem die Innenstadt von Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) nach dem JOH-Aus beleben - doch daraus wird offenbar nichts. Denn der Investor Jan Dieter Leuze aus Konstanz habe laut Bürgermeister Daniel Christian Glöckner (FDP) mehrere Fristen verstreichen lassen und sei nicht zu erreichen.
Bis Sonntag hätte Leuze nachweisen sollen, dass mindestens 50 Prozent der geplanten 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche fest vermietet seien. Dies ist aber nicht geschehen. „Die Outlet-Gesellschaft bzw. deren Vertreter haben nun die Möglichkeit, die erforderlichen Dokumente und Genehmigungen, die sich aus dem Kaufvertrag ergeben, vorzulegen. Aktuell liegen uns noch keine Daten vor. Im nächsten Schritt werden wir die Projektentwickler vertragsgemäß in Verzug setzen. Die notwendigen Dokumente sind dann innerhalb von vier Wochen vorzulegen", so Glöckner.
Der Mitteilung aus dem Rathaus zufolge übergeht der Besitz der JOH-Immobilie erst mit diesem Nachweis an den Investor. Wie die hessenschau meldet, hatte Leuze bereits im Frühling 2017 eine solche Frist verstreichen lassen. Das Projekt droht zu kippen.
Noch bis heute wirbt der Investor (der auch für OSTHESSEN|NEWS nicht zu erreichen war) im Internet mit dem Projekt und verspricht ein "einzigartiges Einkaufserlebnis". Im September 2013 schloss das Traditionskaufhaus "JOH" nach 250 Jahren und riss ein großes Loch in den Einzelhandel der Barbarossastadt. Leuze, der 30 Millionen Euro in das Projekt investieren wollte, sorgte für Hoffnung. Bis heute ist wenig passiert.
Auch in Wilhelmshaven (Niedersachsen) plant die "Outlet Holding" von Jan Leuze ein ähnliches 25 Millionen Euro-Outlet-Center. Auch dort gibt es laut der "Wilhelmshavener Zeitung" Probleme und Verzug bei der Realisierung. (Julius Böhm) +++