Mehr Lärmschutz für Festspielstadt
Ausbau der Autobahn 4: Flüsterasphalt wird kommen
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22.01.2018 / BAD HERSFELD -
Die Bürgerinitiative-A4-Lärmschutz (BI-A4) hat durch ihr jahrelanges Bemühen um einen verbesserten Lärmschutz entlang der Autobahn 4 (Hersfeld-West) im Zuge des bevorstehenden Ausbaus jetzt einen großen Erfolg erzielen können. In einem von der Landtagsabgeordneten Kaya Kinkel (Bündnis 90/Die Grünen) übermittelten Schreiben teilt Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) der Bürgerinitiative mit, dass für den gesamten Ausbaubereich der A 4 „zu den bereits geplanten Lärmschutzwänden im Bereich Eichhof und Johannesberg (…) zusätzlich offenporiger Asphalt (Flüsterasphalt) im gesamten Streckenbereich – mit Ausnahme auf den Brückenbauwerken – eingebaut“ werde, weil „offenporiger Asphalt einen großen Nutzen bringt“.
Damit komme die Planungsbehörde des Verkehrsministeriums, Hessen Mobil, den Forderungen der Bürger, der Kliniken und der Stadt Bad Hersfeld nach einem verbesserten Lärmschutz entlang der Autobahn endlich nach, unterstreicht die BI-A4. Diese hatten in Beweisanträgen nachgewiesen, dass Hessen Mobil bei der Berechnung der bisher geplanten Lärmschutzmaßnahmen sowohl von falschen Zahlen zur Verkehrsentwicklung als auch von einem falschen Prognosezeitraum ausgegangen war.
Mit dem Flüsterasphalt soll nun erreicht werden, dass besonders in den Wohngebieten der Eichhofsiedlung und des Johannesbergs sowie im Bereich des Kurparks und Tagebergs die Lärm-Grenzwertüberschreitungen, vor allem in der Nacht, deutlich gesenkt werden (-5dbA). Allerdings wird es die ebenfalls von der BI-A4 geforderte zweite Lärmschutzwand auf der Kurpark-/Tagebergseite dann nicht geben, weil es „durch nicht vermeidbare Reflexionen zu einer Verschlechterung der Lärmsituation im Bereich Johannesberg führen“ würde. Das von der BI-A4 ebenfalls geforderte Tempolimit (nachts: Lkw 60 Kilometer pro Stunde, Pkw 80 Kilometer pro Stunde) wird in dem Schreiben nicht erwähnt.
Als Kompensationsmaßnahme wegen des Wegfalls der zweiten Lärmschutzwand wäre ein Tempolimit zur weiteren Senkung der Lärmbelastung – speziell auf der ungeschützten Kurparkseite – erforderlich. „Das Tempolimit sollte bereits schon jetzt, vor Beginn der Baumaßnahmen, zur sofortigen Lärmminderung durchgesetzt und nach dem Ausbau beibehalten werden, was angesichts der weiteren Zunahme des Schwerverkehrs um circa 40 Prozent bis 2030 dringend geboten ist“, unterstreichen die Sprecher der BI-A4-Lärmschutz. (pm) +++
Archivfoto: Stefanie Harth