Wiederaufbau der Klosterschänke
Investor plant private Grundschule - Ortsbeirat ist skeptisch
Fotos: Stefanie Harth
20.01.2018 / BAD HERSFELD -
Dass die denkmalgeschützte Klosterschänke auf dem Johannesberg, die im Januar 2013 niederbrannte, wiederaufgebaut wird, wünscht sich wohl jeder Lullusstädter. Einigkeit herrscht darüber, dass die Ruine und das Außenareal, das zusehends verwildert, Schandflecke für den Bad Hersfelder Stadtteil sind. Jetzt hat ein Investor Interesse bekundet, die Liegenschaft zu erwerben und diese in eine private Grundschule mit einer christlich-ethischen Ausrichtung umzufunktionieren.
Der Johannesberger Ortsbeirat steht den Plänen des Investors skeptisch gegenüber und sieht sich aktuell nicht in der Lage, ein abschließendes Urteil zu fällen. Grundsätzlich sei ein Wiederaufbau des altehrwürdigen Gemäuers zu befürworten, allerdings scheine das Projekt mit der heißen Nadel gestrickt zu sein. „Ist eine Bedarfsanalyse gemacht worden, ob die Schule überhaupt benötigt wird?“, warf Dieter Göbel, stellvertretender Ortsvorsteher, im Verlauf der Sitzung des Gremiums am Donnerstagabend in den Raum. „Wie sieht es mit einer Stellungnahme des zuständigen Ministeriums und Schulamtes aus?“
Wie Erster Stadtrat Gunter Grimm erläuterte, hat sich der Magistrat noch keine Meinung gebildet. „Dass alles ordnungsgemäß sein muss, ist klar. Ich warne allerdings davor, gleich ‚Nein‘ zu sagen. Das schreckt bekanntlich Investoren ab.“
Im Namen des potentiellen Investors, Familie Dick, ergriff Planer Christof Förtsch das Wort: Man hätte nur vorfühlen wollen, ob die Johannesberger sich grundsätzlich eine Privatschule auf dem Areal der Klosterschänke vorstellen könnten. „Herr Dick will das Projekt nicht durchboxen. Wir haben bislang keinen Kontakt mit den zuständigen Behörden aufgenommen, da wir erst einmal abwarten wollten, wie Sie dem Unterfangen gegenüberstehen.“ Bestünde keinerlei Interesse, begebe sich der Investor auf neue Standortsuche. (sh) +++